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AKTION/143: Hummelfreunde bitte melden! - Projekt zum Hummelschutz gestartet (NABU NI)


NABU Landesverband Niedersachsen - Hannover, 20. Juni 2013 - Hummel / Naturschutz

Auf der Suche nach Hummelland

NABU Niedersachsen startet Projekt zum Hummelschutz: Hummelfreunde bitte melden!



Hannover - Jeder kennt sie und jeder mag sie, die etwas pummeligen Blütenbesucher, die emsig und unbeirrt den Garten nach Nektar und Pollen absuchen. Eine Idylle, die trügt: Hummeln sind bedroht! Der dramatische Rückgang vieler Hummelarten bleibt vor den meisten Menschen verborgen, denn Hummeln gibt es ja nach wie vor. In Gärten sowie in den beliebten Blühstreifen treten aber im Prinzip nur die sieben sehr häufigen, ungefährdeten Arten auf. Die übrigen 13 Arten der heimischen staatenbildenden Hummelarten sind gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits verschwunden. Die aktuellen Entwicklungen einer immer mehr industrialisierten Landwirtschaft und einem sich ausweitenden Anbaus energieliefernder Pflanzen sind eine weitere Bedrohung der letzten Vorkommen der seltenen Hummelarten.

Der NABU Niedersachsen startet daher sein Projekt 'Hummelschutz in Niedersachsen', das in den nächsten drei Jahren die niedersächsischen Arten und ihre bislang unbekannten Vorkommen erfassen will, um die Hummellebensräume dann auch langfristig zu sichern und vergrößern zu können. Mit dem Projektstart will der NABU in einem ersten Schritt noch bestehende Vorkommen seltener Hummelarten in Niedersachsen mit Unterstützung vieler Hummelfreunde erfassen.

Der fachliche Leiter des NABU-Projektes, der Wildbienenexperte Rolf Witt, sucht Hummelkenner, die Vorkommen seltener Hummelarten, hier vor allem Deichhummel, Distelhummel, Feldhummel, Grashummel, Heidehummel, Mooshummel oder Veränderliche Hummel und Waldhummel, kennen und mit erfassen wollen. Wer aktuelle oder ehemalige Vorkommen dieser Hummelarten kennt, möge sich bitte melden unter:
NABU Niedersachsen, Alleestraße 36, 30167 Hannover Martin Franke, Telefon: 0511-91105-14, E-Mail: martin.franke@NABU-niedersachsen.de oder Rolf Witt, Telefon: 04486-9385570, E-Mail: witt@umbw.de .

Hummel auf Blüte - Foto: © Hans-Jürgen Martin

Waldhummel Bombus sylvarum
Foto: © Hans-Jürgen Martin

In einem nächsten Schritt werden dann Flächen im Einzugsgebiet der ermittelten Hummelvorkommen gesucht, die als Hummelschutzgebiet entwickelt werden können. Für eine langfristige Planung eignen sich besonders Flächen, die im Besitz von Umweltverbänden oder Kommunen/dem Land sind. Diese werden zum Beispiel durch Einsaat von Rotklee sowie anderen geeigneten Pflanzen und Schaffung von Nistmöglichkeiten durch extensiv genutzte Säume hummelfreundlich gestaltet. Natürlich sollen diese Flächen auch weiterhin genutzt werden, zum Beispiel als Weide oder Wiese zur Gewinnung von Heu. Die ausgewählten Flächen werden regelmäßig von den Hummel-Gebietsbetreuern aufgesucht, die den Verlauf und die Bestandsentwicklung beobachten und dokumentieren und mit der NABU-Projektleitung im engen Kontakt stehen. Zu diesem Zweck wird der NABU Niedersachsen auch Schulungen zum ehrenamtlichen Hummel-Gebietsbetreuer anbieten.

Der Erfolg des Projektes ist von einer ausreichenden Zahl an Hummelfreunde abhängig, die sich für den Hummelschutz begeistern lassen. Daher ist der NABU Niedersachsen über Unterstützung bei Kartierungen sowie der Bereitstellung geeigneter Flächen sehr dankbar.

Das NABU-Projekt 'Hummelschutz in Niedersachsen' wird gefördert von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung.

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Quelle:
Pressemitteilung, 20.06.2013
Naturschutz aktuell - NABU Pressedienst
Herausgeber: NABU Niedersachsen, Alleestr. 36, 30167 Hannover
Redaktion: Ulrich Thüre (ViSdP), NABU Pressesprecher
Telefon: 05 11 / 9 11 05 - 27, Fax: 05 11 / 9 11 05 - 40
E-Mail: Info@NABU-Niedersachsen.de
Internet: www.NABU-Niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juni 2013