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AKTION/163: 30. April, 11-15 Uhr - Infostand zum "Tag des Wolfes" in Neumünster (NABU SH)


NABU Landesverband Schleswig-Holstein - 29. April 2014

Infostand zum "Tag des Wolfes" in Neumünster

NABU fordert anlässlich des erneuten Totfundes mehr Querungsmöglichkeiten für Wildtiere



Neumünster, 29. April 2014: Am 30. April 2014, zwischen 11 und 15 Uhr, wird der NABU-Wolfsexperte Jens Uwe Matzen auf dem Großflecken in Neumünster im Rahmen eines Wolf-Infostandes Fragen zur aktuellen Lage des Wolfes und dem Umgang mit dem scheuen Raubtier in Schleswig-Holstein beantworten. Kostenloses Info- und Aktionsmaterial wird verteilt.

150 Jahre nach seiner Ausrottung ist der Wolf nach Deutschland und auch nach Schleswig-Holstein zurückgekehrt. Inzwischen leben in sechs Bundesländern wieder dauerhaft Wölfe. "Wölfe sind Langstreckenläufer. Innerhalb weniger Tagesmärsche können sie jeden Punkt in Deutschland erreichen. Daher sollte man 14 Jahre nach der Rückkehr des Wolfes davon ausgehen, dass sich jedes Bundesland auf ihn eingestellt hat", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Dass dem nicht so ist, zeigt eine aktuelle Analyse des NABU. Anlässlich des bundesweiten "Tag des Wolfes" bewertete der Naturschutzverband das Wolfsmangement der Länder nach fünf Kriterien: Vorliegen und Vollständigkeit eines Managementplans, Monitoring, Unterstützung von Nutztierhaltern durch die Landesregierungen sowie entsprechende Öffentlichkeitsarbeit. Nur zwei Länder - Sachsen und Brandenburg - sind demnach gut auf das Zusammenleben mit dem Wolf eingestellt. Sieben der 16 Bundesländer, darunter auch Schleswig-Holstein, erhalten ein durchschnittliches Zeugnis - hier steht die Ampel für den Rückkehrer auf "Gelb".

Ein weiteres Problem für das sehr mobile Tier ist das engmaschige Straßennetz in Schleswig-Holstein. So ist am letzten Wochenende erneut ein junger weiblicher Wolf auf der Autobahn 24 zwischen Witzhave und Reinbek (Kreis Storman) ums Leben gekommen, wie bereits 2007 und 2013 auf der Bundesstraße 76 bei Süsel sowie auf der Autobahn 1 bei Ahrensburg geschehen. "Es ist zu befürchten," so Fritz Heydemann, stellvertretender Vorsitzender des NABU Schleswig-Holstein, "dass in Schleswig-Holstein bald mehr Wölfe als Totfund denn lebend nachgewiesen sind". Um dieses Risiko zu reduzieren, fordert der NABU den Bau von Wildbrücken oder -tunneln, die über bzw. unter hoch frequentierten Straßen verlaufen. Diese ermöglichen ein sicheres Überqueren und reduzieren die Barrierewirkung des Straßennetzes.


Weiterführende Informationen:

Hintergrundpapier mit Länderanalyse und Ampelgrafik zum
Wolfsmanagement der Bundesländer:
www.NABU.de/wolfsmanagement

NABU-Rechtsgutachten zum Schutzstatus des Wolfes:
www.NABU.de/aktionenundprojekte/wolf/news/11517.html

Mehr zu Deutschlands Wölfen unter www.NABU.de/wolf

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Quelle:
Presseinformation, 29.04.2014
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Schleswig-Holstein
Färberstr. 51, 24534 Neumünster
Tel.: 04321/53734, Fax: 04321/59 81
E-mail: info@NABU-SH.de
Internet: www.NABU-SH.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2014