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AMPHIBIEN/147: Passt auf unsere Kröten auf - NABU Thüringen bittet um Rücksichtnahme bei Amphibienwechseln (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - 16. März 2020

Passt auf unsere Kröten auf

NABU Thüringen bittet um Rücksichtnahme bei Amphibienwechseln


Jena - Kröten, Frösche, Molche und Unken gehen auf Wanderschaft in ihre Laichgewässer. Der NABU Thüringen rechnet ab jetzt verstärkt mit Amphibienwanderungen in vielen Regionen im Freistaat. Der Naturschutzverband bittet um Rücksichtnahme bei Amphibienwechsel.

Ulrich Scheidt vom NABU-Landesfachausschuss Amphibien und Reptilien und Vorsitzender des Amphibien- und Reptilienschutz in Thüringen (ART) e. V. schätzt die Lage wie folgt ein: "Die ersten Wanderer im Jahr sind in der Regel die Springfrösche. Die kommen allerdings bei uns nur noch im Altenburger Land vor. Danach wandern die Grasfrösche los. Vereinzelt sind auch schon Molche, insbesondere Bergmolche, unterwegs. Ihnen folgt dann die große Anzahl Erdkröten, die sich auf den Weg in ihre Laichgewässer machen."

Die Wandertätigkeit wird durch die innere Uhr der Tiere, die Außentemperatur und die vorherrschenden Feuchtigkeit bestimmt. Hauptwanderzeit sind die Monate März und April. Amphibien wandern bei Temperaturen unter 6°C in der Nacht und feuchter Witterung. "Auf ihren Weg in die Laichgewässer werden Amphibien häufig beim Überqueren von Straßen überfahren. Zwar wird mittlerweile eine große Anzahl von Tieren durch unsere Amphibienzäune und Amphibienleiteinrichtungen gerettet. Aber leider lassen Hunderte der Tiere auch ihr Leben im Straßenverkehr", so Amphibienexperte Ulrich Scheidt.

Die Tiere kommen auch dann ums Leben, wenn sie zwar den Reifen ausweichen, das Auto aber schneller als mit 30 Kilometern pro Stunde an ihnen vorbeifährt. Der dabei entstehende Luftsog steigt so stark an, dass er innere Organe zum Platzen bringt. Deshalb bittet der NABU überall dort wo Kröten, Frösche, Molche und Unken unterwegs sind, vorsichtig zu fahren, ohne jedoch andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Rücksichtnahme ist besonderes an Amphibienzäunen gefragt. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind am Abend, in der Nacht oder am frühen Morgen bei jeder Witterung auf den Straßen unterwegs, um die Zäune kontrollieren und Amphibien über die Straße zu tragen.

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Quelle:
Pressemitteilung, 16.03.2020
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. März 2020

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