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INITIATIVE/401: 25 Jahre erfolgreicher Fledermausschutz in NRW (NABU NRW)


NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen - 17. November 2018

25 Jahre erfolgreicher Fledermausschutz in NRW

Mehr als 100 ehrenamtliche Fledermauskundler kommen zur Jahrstagung in Essen zusammen | Landesweites Erfassungsprojekt zur Wimperfledermaus gestartet


Düsseldorf - Seit mehr als 25 Jahren setzen sich ehrenamtliche Fledermausexperten verbandsübergreifend im Fachausschuss Fledermausschutz NRW für den Schutz der heimischen Flattertiere ein. Heute treffen sich die mittlerweile mehr als 100 nordrhein-westfälischen Fledermausschützer im Lighthouse in Essen, um sich über landesweite Schutzbemühungen und zukünftige Projekte zur Erfassung und Unterstützung der heimischen Fledermausbestände auszutauschen.

"Unsere ehrenamtlichen Aktiven sind zur Stelle, wenn es darum geht Fledermausquartiere zu betreuen, Naturschutzverbände bei Artenschutzkonflikten zu beraten, öffentliche Exkursionen anzubieten oder auch 1. Hilfe für verletzte Fledermäuse zu leisten und fledermausfreundliche Häuser auszuzeichnen", erklärt Carsten Trappmann, Sprecher des LFA Fledermausschutz im NABU NRW. Das zentrale Anliegen der Fledermausschützer sei es aber, die Kenntnisse über die in Nordrhein-Westfalen heimischen Fledermausarten, deren Verbreitung und Bestandsentwicklungen, zu verbessern.

So hat der Landesfachausschuss Fledermausschutz nun ein landesweites Projekt zur Erfassung der Wimperfledermaus in Nordrhein-Westfalen gestartet, gehört die Wimperfledermaus doch zu den Arten in NRW, über deren Vorkommen man nur wenig weiß. Die einzigen bekannten Wochenstuben der Art in ganz Norddeutschland liegen im Kreis Heinsberg. Sie hängen zusammen mit Vorkommen in den angrenzenden Niederlanden und Belgien. Während die Wochenstuben und Einzeltiere aus den Orten an der Landesgrenze gut bekannt sind, fehlen Nachweise im restlichen Kreis Heinsberg und aus Nachbarkreisen weitgehend. Aufgrund aktueller Funde im Kreis Viersen sowie Einzelfunden in Moers und Bonn sucht der LFA nun nach weiteren Vorkommen der Art vor allem im Rheinland.

Auch das kürzlich eingeführte Meldesystem nrw.observation.org soll dazu beitragen, die Datenlage über heimischen Fledermäuse zu verbessern. Je genauer die Kenntnisse über deren Vorkommen, umso exakter lassen sich zukünftig naturschutzfachliche Bewertungen von Eingriffsplanungen erstellen.

Neben diesen beiden Themen spannt das diesjährige Jubiläumstreffen des Fachausschusses in zahlreichen Vorträgen einen Bogen von den Anfängen des LFA Fledermausschutz in NRW, über die Fledermäuse der Metropole Ruhr und aktuelle Schutzmaßnahmen in NRW bis hin zu den tropischen Nektarfledermäusen Mittelamerikas. Die jährliche Tagung spielt eine zentrale Rolle als Forum für den Erfahrungs- und Wissensaustausch rund um das Thema Fledermäuse sowie als Diskussionsplattform und Vernetzungstreffen. Dabei ist die Tagung keineswegs nur für Experten bestimmt. Interessierte und Neulinge im Fledermausschutz sind immer herzlich willkommen.

Mehr zum Fachausschuss Fledermauschutz in NRW unter
www.fledermausschutz.de.

Meldungen von Wimperfledermäusen bitte per Mail (gerne mit Fotos) an den LFA unter straube@fledermausschutz.de oder telefonisch 02434-8094043.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 83/2018, 17.11.2018
NABU Nordrhein-Westfalen
Völklinger Straße 7-9, 40219 Düsseldorf
Tel.: 0211/15 92 51-14, Fax: 0211/15 92 51-15
E-Mail: Presse@NABU-nrw.de
Internet: www.nabu-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. November 2018

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