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PREIS/030: Neues UN-Dekade-Projekt - Die Bechsteinfledermaus im Naturpark Rhein-Taunus (UN-Dekade Biologische Vielfalt)


UN-Dekade Biologische Vielfalt - 29. September 2016

Die Bechsteinfledermaus im Naturpark Rhein-Taunus

Hessens Umweltministerin Priska Hinz überreicht Auszeichnung an neues Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt


Wiesbaden, 29. September 2016 - Die seltene Bechsteinfledermaus lebt in naturnahen Wäldern und Urwäldern. Sie hat in Deutschland ihren Verbreitungsschwerpunkt und gehört daher zu den Verantwortungsarten Deutschlands. Im Naturpark Rhein-Taunus arbeiten Wissenschaftler daran, die Lebensbedingungen der Bechsteinfledermaus langfristig zu sichern und zu verbessern. Die Besonderheit: Die Maßnahmen werden in die forstliche Bewirtschaftung integriert. Davon profitieren weitere seltene Arten wie Mittelspecht oder Hirschkäfer. Für diesen wichtigen Beitrag zum Erhalt einer Verantwortungsart wird das Vorhaben heute zum offiziellen Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ernannt. Die Auszeichnung überreicht Priska Hinz, hessische Umweltministerin und Schirmherrin des Projekts.

Starke Idee mit zwei Hauptzielen

Der vollständige Titel des neuen UN-Dekade-Projekts lautet: Förderung eines Kolonieverbundes der Bechsteinfledermaus im europäischen Populationszentrum - Entwicklung und Umsetzung von effizienten Schutzmaßnahmen. Dahinter stehen zwei Hauptziele: Zum einen wird auf Basis von Bestandsaufnahmen ein Maßnahmenkatalog entwickelt, der in die forstliche Bewirtschaftung integrierbar und bundesweit anwendbar ist. Hierfür arbeiten Waldeigentümerinnen und -eigentümer, Forstwirtschaft und Naturschutz zusammen. Zum anderen wollen die Initiatoren die Öffentlichkeit für den Sympathieträger Bechsteinfledermaus und seinen Schutz sensibilisieren - durch Infoveranstaltungen und Fortbildungen, Schulprojekte oder Exkursionen sowie eine Wanderausstellung.

Erste Erfolge im Leuchtturmprojekt

In der derzeitigen Projektphase wird der Bestand im Projektgebiet Naturpark Rhein-Taunus ermittelt. Die Ergebnisse dienen als Basis für Vorhersagen über das Vorkommen in nicht untersuchten Waldgebieten. Bei ersten Schutzmaßnahmen wurden Stollen und Höhlenbäume als Lebensraum für die Bechsteinfledermaus gesichert. Das Vorhaben, das im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert wird, ist ein vorbildliches Projekt zum Erhalt einer deutschen Verantwortungsart; vor allem die Maßnahmen zur Verbindung von Fledermausschutz und Forstwirtschaft haben Modellcharakter.

Über die UN-Dekade Biologische Vielfalt

Mit der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020 ruft die Staatengemeinschaft die Weltöffentlichkeit auf, sich stärker für die biologische Vielfalt einzusetzen. Sie will damit die Bedeutung der Biodiversität für unser Leben und Wirtschaften bewusster machen und persönliches Handeln zum Schutz und Erhalt der Vielfalt der Arten, Lebensräume und Gene anstoßen. Hintergrund ist ein kontinuierlicher Rückgang an Biodiversität in fast allen Ländern der Erde.

In Deutschland werden im Rahmen der UN-Dekade Projekte und Beiträge ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung, nachhaltige Nutzung und Vermittlung der biologischen Vielfalt einsetzen. Bewerben können sich sowohl Einzelpersonen oder -initiativen als auch institutionelle Projektträger wie Verbände, Stiftungen, Unternehmen und staatliche Organisationen. Die Bewerbung erfolgt über die Webseite der UN-Dekade. Über die Auszeichnung entscheidet eine Fachjury.



Weitere Informationen

Projektvorstellung auf der UN-Dekade-Webseite
www.undekade-biologischevielfalt.de

Websites des Projekts:
www.bechsteinfledermaus.eu
www.naturpark-rhein-taunus.de/de/natur/wilde_projekte/Projekt_Bechsteinfledermaus/

E-Mail: info@naturpark-rhein-taunus.de

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Quelle:
UN-Dekade Biologische Vielfalt
Pressestelle
Tel: 0228-97734-42
E-Mail: presse@undekade-biologischevielfalt.de
Internet: www.undekade-biologischevielfalt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. September 2016

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