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STATISTIK/009: Knapp 13 Feldhasen pro Quadratkilometer Feld und Wiese (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 1. April 2010

Knapp 13 Feldhasen pro Quadratkilometer

Stabile Bestände wissenschaftlich bestätigt


Knapp 13 Feldhasen pro Quadratkilometer hoppelten im Herbst 2009 über Deutschlands Felder und Wiesen. Damit konnten die außergewöhnlich guten Ergebnisse des Rekordjahres 2007 zwar nicht erreicht werden, allerdings liegt der Wert für 2009 im langjährigen Mittel. Zu diesen Ergebnissen kommen Wissenschaftler, die für das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) Zählergebnisse aus über 500 Referenzgebieten ausgewertet haben. Vorsichtige Hochrechnungen auf Basis der Zählungen ergeben: Mindestens 4 Millionen Feldhasen leben in Deutschland. Nach acht Jahren intensiven Zählens und Auswertens lässt sich eindrucksvoll belegen, dass die Feldhasenbestände in Deutschland stabil sind und nur unwesentlich schwanken. Initiiert wurde WILD vom Deutschen Jagdschutzverband (DJV) und seinen Landesjagdverbänden im Jahr 2001.

Besonders beliebt beim Feldhasen ist das nordwestdeutsche Tiefland, ergaben die WILD-Zählungen. Allein in Nordrhein-Westfalen, dem Hasenland Nummer 1, lebten im Herbst 2009 über 29 Tiere auf einem Quadratkilometer. Mit 5 Tieren pro Quadratkilometer leben deutlich weniger Feldhasen in den Offenlandschaften des nordostdeutschen Tieflandes. Erfreulich ist dort allerdings die leichte Steigerung der Besätze im Vergleich zum Vorjahr. Als eine Ursache für die seit vielen Jahren vergleichsweise geringen Hasenbestände im Nordosten wird die landwirtschaftliche Flächennutzung mit großen Feldern und wenigen Fruchtarten genannt.

Bedeutenden Einfluss auf die Hasenbestände hat nach Expertenmeinung das überdurchschnittlich warme und trockene Frühjahr 2009 gehabt. Bis zu 5 Grad Celcius lagen die Temperaturen im April und Mai über dem Jahresmittel. Das kam den Hasen im Osten zugute - wohl auch, weil der Winter 2008/09 dort weniger streng als im Südwesten und Westen Deutschlands ausfiel. Hier lagen die Temperaturen im Winter 1,5 Grad Celcius unter dem Mittelwert. Dementsprechend wenige Jungtiere schafften es ins Erwachsenenalter und pflanzten sich 2009 fort. Leichte Einbußen waren im nordwestdeutschen Tiefland und in anderen Regionen die Folge.

Das DJV-Projekt WILD wird bereits im neunten Jahr erfolgreich betrieben: Unter der Regie von Wissenschaftlern der Universität Trier, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und des Landeskompetenzzentrums Forst Eberswalde erfassen speziell geschulte Jäger den Feldhasen im Frühjahr und Herbst. Lepus europaeus - wie Zoologen ihn nennen - wird dabei wissenschaftlich korrekt in der Dunkelheit gezählt, indem mit Scheinwerfern aus dem fahrenden Auto die Felder entlang festgelegter Strecken abgesucht werden.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 1. April 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
E-Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. April 2010