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VÖGEL/479: Der erste Hamburger Storch ist wieder zurück aus dem Süden (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 5. März 2009

Glücklich daheim!

NABU: Der erste Hamburger Storch ist wieder zurück aus dem Süden


Der erste Hamburger Weißstorch ist heute Morgen auf dem Krabbhof in Allermöhe in den Vier- und Marschlanden angekommen und hat dort sein frisch renoviertes Nest bezogen, berichtet jetzt der NABU Hamburg. Ein weiterer Storch ist heute bei der Carl Zeiss Vogelstation in der Wedeler Marsch gelandet.

"Am vergangenen Sonntag habe ich noch das Nest auf dem Krabbhof repariert", schmunzelt NABU-Storchenexperte Jürgen Pelch. "Dabei habe ich schon gedacht, jetzt kommt bestimmt bald der erste Storch zurück. Heute ist er nun da." Sowohl der Storch in Bergedorf als auch der in Wedel sind so genannte Westzieher, die entweder direkt aus Spanien oder über Gibraltar aus Afrika nach Hamburg gekommen sind. Die Ost-Störche fliegen dagegen über Israel nach Europa und trudeln später, aber spätestens bis Mitte Mai in der Hansestadt ein. Insgesamt stellt der NABU ihnen in Hamburg 50 Nester für die Brut zur Verfügung. "Wir hoffen natürlich, dass die Störche auch in diesem Jahr wieder alle rechtzeitig und gesund zurückkommen und wie in den Vorjahren erfolgreich ihre Jungen groß ziehen werden", sagt Pelch. 2008 zogen 16 Storchenpaare insgesamt 33 Junge groß. "Seit 2003 bewegen wir uns mit Ausnahme des Jahres 2005 im Vergleich zu den Jahren davor auf relativ hohem Niveau. Wir hoffen, dass sich der positive Trend auch in diesem Jahr so fortsetzt." Der wahre Maßstab seien aber die Brutergebnisse aus den Jahren 1947 und 1934, als in Hamburg noch 43 Paare 71 Junge bzw. 97 Paare 207 Jungen aufzogen! Die größte Bedrohung neben den Gefahren auf den Zugwegen ist in Hamburg die zunehmende Bebauung in den Vier- und Marschlanden, dem angestammten Brutgebiet. "Insbesondere in Billwerder, Moorfleet und Allermöhe frisst sich die Stadt Hamburg wie ein Krebsgeschwür in die Elbmarsch hinein", erklärt Pelch. Dadurch gingen wichtige Wiesen verloren, auf denen die Störche nach Nahrung suchen können. Jedes Storchenpaar benötigt in Horstnähe feuchtes Grünland so groß wie 26 Fußballfelder, um ihre Jungstörche satt zu kriegen. Feuchtgrünland beherbergt neben Störchen auch viele weitere seltene Tiere und Pflanzen. "Daher muss der Flächenfraß umgehend gestoppt werden", fordert der Naturschützer. "Außerdem brauchen wir höhere Wasserstände in den Brutgebieten und eine umweltverträgliche, giftfreie Landwirtschaft." Auch in diesem Jahr übernimmt wieder der Liedermacher und Moderator Rüdiger Wolff die Schirmherrschaft über den NABU-Storchenschutz und unterstützt damit die Bestrebungen des NABU Hamburg, den Störchen in Hamburg genügend Lebensraum zur Verfügung zu stellen. "Damit haben Hamburgs Störche eine tatkräftige Unterstützung", freut sich Pelch.

Unterstützen kann jeder den NABU-Storchenschutz mit dem Kauf der CD "Segeln mit dem Wind" von Rüdiger Wolff (5,- Euro). Ein Euro aus dem Erlös geht an Hamburgs Störche. Bezug: NABU-Infozentrum, Osterstraße 58, Hamburg-Eimsbüttel (Mo bis Do 14 bis 17 Uhr). Informationen zum NABU-Storchenschutz bietet das Faltblatt "Freunde für den Storch", das ebenfalls im NABU-Infozentrum, Tel.: 040/697089-0 erhältlich ist. Weitere Infos gibt es unter www.NABU-Hamburg.de.


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Quelle:
Pressemitteilung 32/09, 05.03.2009
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. März 2009