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VÖGEL/614: Eulen und Käuzchen schreiten zur zweiten Brut (NABU RP)


NABU Landesverband Rheinland-Pfalz - 12. Juli 2010

Eulen und Käuzchen schreiten zur zweiten Brut

NABU meldet: Eulen und Käuzchen haben gute Brutergebnisse


Die Eulen- und Käuzchenbetreuer atmen erleichtert auf: Die großen Verluste des harten Winters werden durch die vielen Jungen ausgeglichen. Torsten Loose, der Leiter des NABU Arbeitskreises Eulen- und Greifvogelschutz und Beringer im Westerwaldkreis, dazu: 'Es ist ein tolles Mäusejahr. Die Eltern wissen das und beginnen teilweise schon mit der zweiten Brut'. Insgesamt seien es zwar einige Bruten weniger als letztes Jahr, aber in den vorhandenen Nestern befinden sich viele Jungen: Rauhfußkauzbruten mit 6 bis 8 Jungen, Waldkäuze mit oft 4 manchmal auch 5, bei den Schleiereulen sind es teilweise sogar bis zu 10. Und manche Eulen und Käuze schreiten schon zur zweiten Brut oder zur sog. Schachtelbrut. Auch beim Uhu gibt es gute Zahlen, bei zwei oder drei Jungen hüpft das Herz des Beringers vor Freude.

Manchmal sind jetzt auch die Bettelrufe der kleinen Waldohreulen zu hören. Ein monotones 'Piiiiiüüüüh!', kurze Pause, dann wieder 'Piiiiiüüüüh!', 10 Sekunden Ruhe und 'Piiiiiüüüüh!', so kann es die ganze Nacht gehen. Die Jungen sitzen verstreut in den Bäumen und teilen so ihren Eltern mit, wo sie sind. Nach vier Wochen Brutzeit schlüpfen sie und werden erst mal im Nest versorgt. Hier sei auch nochmals darauf hingewiesen, dass die Eulen keine eigenen Nester bauen, sondern alte Krähennester nutzen. 'Auch daran sollte gedacht werden , wenn wieder mal der Ruf nach Krähenbekämpfung laut wird', so Loose. Zur Zeit sind die Küken kleine flauschige Federbälle, als 'Ästlinge' verschlafen sie den Tag im Geäst und ab spätem Nachmittag beginnen dann die nicht zu überhörenden Rufe nach Futter. 'Zwar fangen die Jungeulen bald auch mit den ersten Flugübungen und Jagdversuchen an, aber bis Mitte August können die nächtlichen Rufe noch gehört werden' erklärt der Förster Loose. Erst dann suchen sie sich in einigen Dutzende Kilometern Entfernung ein eigenes Revier.

Wer mit einer künstlichen Nisthilfe den Waldohreulen Hilfe anbieten will, kann einen Weidenkorb in einer Baumgabel festbinden, der einen Durchmesser von ca. 40 cm und einen Seitenrand von rund 20 cm haben sollte, er ähnelt einem Nest von Krähen und Elstern und wird durchaus auch von Turmfalken angenommen.

Wenn Sie mehr für Ihre tierischen Nachbarn tun wollen, dann können Sie die DIN A4-Broschüre 'Wohnen nach Maß - Nisthilfen und Quartiere für Vögel, Fledermäuse, Igel und Insekten' (farbig, 44 Seiten) für 7 x 55 Cent-Briefmarken anfordern bei: NABU Rheinland-Pfalz, Postfach 1647, 55006 Mainz


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Quelle:
Pressemitteilung 4/10, 12.07.2010
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.
NABU Rheinland-Pfalz - Pressestelle
Frauenlobstraße 15-19, 55118 Mainz
Tel.: 06131/1 40 39-0, Fax: 06131/1 40 39-28
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juli 2010