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VÖGEL/892: Lettland - Schreiadler-Paar hat Horst bezogen (DeWiSt)


Deutsche Wildtier Stiftung - 3. Mai 2013

Horst-Besetzung! "Ehepaar Schreiadler" hat jetzt ein Zuhause

Deutsche Wildtier Stiftung: Verfolgen Sie das Brutgeschehen in den kommenden Wochen unter www.Schreiadler.org



Hamburg, 3. Mai 2013. Die letzten Tage waren spannend: Das Schreiadlerpärchen ist zwar wohlbehalten aus Afrika zurückgekehrt und hat die gefahrvollen 10.000 Kilometer bis ins Brutgebiet in Lettland im Naturreservat Teici unbeschadet überstanden - doch wird sich das Schreiadler-Paar auch wieder im Horst ansiedeln? Die versteckte Kamera, die am Horst angebracht ist, übertrug die gelegentlichen "Zwischenlandungen" des Paares über www.Schreiadler.org live ins Internet. Sie waren zunächst mit der Paarung beschäftigt, dann wurde die zukünftige Kinderstube der Adler-Küken mit frischen Zweigen begrünt. "Damit ist der erste Schritt geschafft", sagt Dr. Andreas Kinser, der Schreiadler-Experte der Deutschen Wildtier Stiftung. "Nun warten wir alle gespannt darauf, dass das Schreiadler-Paar seine Eier legt und mit dem Brüten beginnt."

Wenn alles wie erwartet abläuft, wird Familie Schreiadler zum Star der Live-Übertragung. Per Web-Kamera wird das Brutgeschehen exakt dokumentiert. "Die Übertragung ist Teil des lettischen Forschungsprojektes, bei dem die Nahrungszusammensetzung für Schreiadler-Küken untersucht wird", sagt Dr. Andreas Kinser. Während sich die Schreiadler im März aus dem südlichen Afrika nach Europa auf den Weg machten, wurden zwei Kameras von Ugis Bergmains, dem lettischen Schreiadler-Experten und Kooperationspartner der Deutschen Wildtier Stiftung, an den Schreiadler-Horsten versteckt. "Schon in den letzten beiden Jahren wurden Live-Bilder aus dem Schreiadler-Horst direkt ins Internet übertragen", berichtet Dr. Kinser. 2011 ereignete sich ein Drama im Adler-Horst: ein Marder hat vor laufender Kamera das Nest geplündert.

In Deutschland sind die Schreiadler vom Aussterben bedroht. Die letzten 100 Brutpaare leben in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Die Bedrohung hängt mit der Intensivierung in der Land- und Forstwirtschaft zusammen. In einem Modellprojekt, das durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird, erprobt die Deutsche Wildtier Stiftung derzeit, wie eine schreiadlerfreundliche Landbewirtschaftung aussehen könnte.

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Quelle:
Deutsche Wildtier Stiftung
Pressemitteilung, 03.05.2013
Billbrookdeich 216, 22113 Hamburg,
Telefon: 0 40 /73 33 93 31, Telefax: 0 40 /73 30 278
E-Mail: Info@DeWiSt.de
Internet: www.DeutscheWildtierStiftung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Mai 2013