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KOHLEALARM/053: Klimakampf und Kohlefront - falsche Brüder, falsche Schwestern (ausgeCO2hlt)


ausgeCO2hlt - Pressemitteilung vom 30. August 2013

Düsseldorf PM: Aktivist*innen des Klimacamps besetzen Landesparteizentrale der Grünen und fordern sofortigen Kohleausstieg


Aus dem Fenster der besetzten Parteizentrale hängen Transparente: 'Besetzt', 'Kein weiteres Dorf für Kohle' - © ausgeCO2hltpresse

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Freitag, 30.8., Düsseldorf - Am heutigen Freitag um 10:00 Uhr haben Aktivist*innen des Klimacamps im rheinischen Braunkohlerevier die Landesparteizentrale von Bündnis 90/Die Grünen NRW in der Düsseldorfer Jahnstraße besetzt. Sie geben der Grünen Partei eine Mitschuld an der katastrophalen Kohlepolitik des Bundeslandes. Klimaaktivist*in Christina Eichberger erklärt: "Schon der letzte IPCC-Bericht vor fünf Jahren hat klar gemacht, dass wir einen ungebremsten Klimawandel nur aufhalten können, wenn wir sofort mit der Verstromung von Kohle aufhören. Trotzdem wird in Deutschland mehr Kohle verbrannt als jemals zuvor."

"Schon der Kohleausstieg 2030, wie die Grünen ihn auf dem Papier fordern, wäre eine Bankrott-Erklärung für das Klima", erläutert Besetzer Hannes Groß. "Doch durch den Neubau von Kraftwerken, die in der Regel eine Laufzeit von 40 bis 60 Jahren haben, werden selbst diese Forderungen ad absurdum geführt." Der Landtagsfraktionsvorsitzende Reiner Priggen begrüßte sogar den Bau des neuen Braunkohlekraftwerks BoA Plus in Niederaußem.[1] Im Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung wird der Neubau des Kraftwerks nicht angetastet.

Hannes Groß schließt daraus: "Wir haben keine Wahl, zumindest keine parlamentarische. Wir fordern die Menschen im rheinischen Braunkohlerevier auf, das Klimacamp zu unterstützen und selbst aktiv zu werden. Anders ist ein Kohleausstieg nicht durchzusetzen."

Während der Besetzung forderten die Aktivist*innen auf einem Transparent den sofortigen Braunkohleausstieg. Das hieße für sie auch, dass kein Wald und kein Dorf mehr der Kohle geopfert werden dürfe, erklärt Groß weiter.

Für die Verfeuerung der extrem klima- und gesundheitsschädlichen Braunkohle werden demnächst die Dörfer Manheim und Borschemich abgebaggert. Der Hambacher Forst, einer der letzten naturbelassenen Wälder der Region, soll komplett dem Tagebau weichen. Die Aktion fand im Rahmen der Aktionstage des Klimacamps statt. Die Aktivist*innen wollen auf die Zerstörung der Region ebenso hinweisen wie auf die globalen Folgen des Klimawandels.

Anmerkung:
[1] Siehe gemeinsame Pressemitteilung von SPD und Grünen zum Neubau von BOA Plus vom 7. Oktober 2011

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ausgeCO2hlt - Pressemitteilung vom 30. August 2013
 
Klimaaktivist_innen besetzten die Landesparteizentrale der Grünen in Düsseldorf +++ Nach vier Stunden räumte die Polizei das Büro

Aktivist wird von Polizisten aus dem Haus getragen - © ausgeCO2hltpresse

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Freitag, 30.8, Düsseldorf - Heute morgen um 10 Uhr haben Klimaaktivist_innen des Klimacamps im Rheinland die Landesparteizentrale der Grünen in Düsseldorf besetzt. Die Partei trägt durch ihre Regierungsbeteiligung den Abbau von Braunkohle und Neubau des Kohlekraftwerks BoA Plus in Niederaussem mit. Die Mitarbeiter des Büros waren nicht bereit, der Kritik an ihrem Kohlekurs den geforderten Raum zu geben. Nach kurzer Zeit riefen sie die Polizei. Um 12 Uhr begannen Beamte mit der Räumung der Büros. Die Aktivist_innen wurden rausgetragen. Jounalist_innen wurde während der Räumung der Zugang zu den Büros verwehrt.

Die Aktivist_innen forderten, dass ihre Pressemitteilung mit einer Stellungnahme der Grünen über den Presseverteiler der Partei gesendet werden solle. Damit sollte die große Kluft zwischen Worten und Taten der Grünen aufgezeigt werden. Hannes Groß, der an der Aktion teil nahm, sagte dazu: "Im Parteiprogramm fordern die Grünen einen Kohleausstieg bis 2030. Allein dieses Ziel kann schon nicht als Klimaschutz bezeichnet werden. Wir müssen jetzt handeln und aus der Kohle raus. Mit dem Tolerieren des Neubaus von Kohlekraftwerken in NRW ist selbst das Ziel eines Kohleausstiegs bis 2030 nicht einhaltbar."

Im Rheinischen Braunkohlerevier stoßen die Kraftwerke von RWE jedes Jahr 100 Millionen Tonnen CO2 aus. Für die Verfeuerung der extrem klima- und gesundheitsschädlichen Braunkohle sollen demnächst die Dörfer Manheim und Borschemich abgebaggert werden. Der Hambacher Forst, einer der letzten naturbelassenen Wälder der Region, soll komplett dem Tagebau weichen. Die Aktion fand im Rahmen der Aktionstage des Klimacamps statt. Die Aktivist*innen wollen auf die Zerstörung der Region ebenso hinweisen wie auf die globalen Folgen des Klimawandels.

Neueste Informationen zu den Aktionstagen des Klimacamps:
https://stopptrwe.crowdmap.com/reports
http://www.klimacamp.ausgeco2hlt.de/

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Quelle:
Presseteam ausgeCO2hlt
E-Mail: presse@ausgeco2hlt.de
Internet: www.klimacamp.ausgeco2hlt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. August 2013