BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 4. Januar 2016
Quecksilber aus Kohlekraftwerken: BUND fordert Genehmigungs-Stopp für Datteln und Lünen
Düsseldorf, 04.01.2016 | Anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Ökopol-Quecksilber-Studie durch die Grüne Bundestagsfraktion fordert der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Behörden auf, keine neuen Kohlekraftwerke mehr zu genehmigen. Dies gelte insbesondere auch für das Eon/Uniper-Steinkohlekraftwerk Datteln 4. "Der aufgrund der BUND-Klagen von den Gerichten gestoppte Neubau Datteln 4 würde keineswegs die strengeren US-amerikanischen Grenzwerte für Quecksilberemissionen einhalten", sagte der stellvertretende BUND-Landesvorsitzende Thomas Krämerkämper. "Der Neubau würde gegenüber den Altkraftwerken sogar deutlich mehr Quecksilber ausstoßen."
In der Ökopol-Studie war das inzwischen abgeschaltete Altkraftwerk Datteln 1-3 als einziges Steinkohlekraftwerk in Deutschland genannt, welches laut Angaben des damaligen Betreibers Eon in 2013 die weitaus strengeren US-amerikanischen Quecksilbergrenzwerte einhielt. An dem Beispiel des Quecksilbers wird nach Ansicht des BUND somit deutlich, dass der mittels Klagen aufgehaltene Neubau Datteln 4 weitaus dreckiger ist, als das abgeschaltete Alt-Kraftwerk Datteln 1-3, das es angeblich bloß ersetzen sollte. Das "Märchen von der Umweltentlastung durch den Ersatz von Alt-Kraftwerken" könne damit nicht mehr aufrechterhalten werden.
Auch durch weitere technische Minimierungsmaßnahmen können nach BUND-Auffassung die europarechtlichen Vorgaben zur Einstellung von Quecksilbereinträgen in die Gewässer bis 2028 nicht erfüllt werden. "Hier hilft nur, keine Neu-Kraftwerke mehr zu genehmigen und die dreckigsten existierenden Kohlemeiler abzuschalten", so der BUND-Experte Krämerkämper. Dies gelte zum Beispiel auch für das Trianel-Kohlekraftwerk Lünen, gegen das der BUND ebenfalls prozessiert. Trotz Verbesserungen gegenüber anderen Projekten, führe auch dieses Kraftwerk zu weiteren zusätzlichen Quecksilbereinträgen in die Umwelt.
Die NRW-Kohlekraftwerke stießen im Jahr 2013 mehr als 2.160 Kilogramm des Nervengiftes Quecksilber aus. Das sind mehr als 40 Prozent der bundesweiten Quecksilberemissionen durch Kraftwerke.
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Quelle:
Presseinformation, 04.01.2016
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Januar 2016
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