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KOHLEALARM/724: Klimakampf und Kohlefront - bis in die letzte Konsequenz ... ("Menschenrecht vor Bergrecht")


"Menschenrecht vor Bergrecht" - Pressemitteilung vom 28.05.2020

Professor Volker Quaschning neuer Botschafter für "Menschenrecht vor Bergrecht"


Keyenberg - Der Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin, Volker Quaschning, unterstützt die Anwohner*innen vom Tagebau Garzweiler II bei ihrem Kampf um ihr Zuhause.

"Eine Kohleverstromung über das Jahr 2030 hinaus blockiert die Energiewende und torpediert die Klimaschutzziele. Darum ist es absurd, jetzt noch Dörfer wegzubaggern und damit auch noch über den Klimawandel die Lebensgrundlagen der jungen Generation zu zerstören", sagte Professor Quaschning in einem Statement für "Menschenrecht vor Bergrecht".

Quaschning macht sich auf wissenschaftlicher Ebene bereits seit Jahren für den Ausbau der erneuerbaren Energien stark. Dieser sorge gleichzeitig für zukunftsfähige Arbeitsplätze und konsequenten Klimaschutz. Die wissenschaftlichen Zusammenhänge erläutert Quaschning für ein breites Publikum auf seinen viel beachteten Kanälen in den Sozialen Medien. Quaschning steht nun beispielsweise neben Kapitänin Carola Rackete als prominenter Botschafter an der Seite der Gemeinschaft.

Zusätzlichen Rückenwind erfährt "Menschenrecht vor Bergrecht" durch ein am 22. Mai veröffentlichtes Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Es bestätigt, dass die Bescheinigung einer "energiewirtschaftlichen Notwendigkeit" für den Tagebau Garzweiler II wie im Entwurf zum Kohlegesetz vorgesehen, das Erreichen der Klimaziele unmöglich macht.

Fast acht Monate sind vergangen, seit die Gemeinschaft der RWE Power AG mitgeteilt hat, dass sie nicht verkaufen wird. Mittlerweile ist die Abbruchkante des Tagebaus nur noch etwas mehr als 200 Meter von Keyenberg entfernt. Ende April hat der Anwalt der Gruppe, Dirk Teßmer, daher erneut einen Brief an die RWE Power AG verfasst und sie aufgefordert, den Enteignungsantrag zu stellen, sollte sie weiter Interesse am Grundstück haben. Nur so kann eine behördliche Prüfung stattfinden.

Menschenrecht vor Bergrecht: Die aus neun Familien bestehende Gemeinschaft "Menschenrecht vor Bergrecht" wohnt in den fünf vom Tagebau gefährdeten Dörfern der Stadt Erkelenz (Berverath, Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich sowie der Holzweiler Höfe) oder in den Dörfern am Tagebaurand. Sie besitzt ein Grundstück in Keyenberg, welches nach den Plänen von RWE bis Ende 2023 dem Tagebau weichen soll. Ende September 2019 hatte die Gemeinschaft in einem Schreiben an die Landesregierung NRW, die Bezirksregierung Arnsberg und den Kohlekonzern RWE Power AG deutlich gemacht, dass sie ihr Grundstück unter keinen Umständen an RWE verkaufen wird. Notfalls werde sie vor Gericht ziehen, um klären zu lassen, ob Enteignungen für Braunkohle in Zeiten des Klimawandels und fehlender energiewirtschaftlicher Notwendigkeit noch verfassungsgemäß sind.

facebook.com/MenschenvorBergrecht
Twitter: @AkteKeyenberg

Weitere Informationen unter:
www.menschenrecht-vor-bergrecht.de

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Quelle:
Pressemitteilung vom 28.05.2020
"Menschenrecht vor Bergrecht"
Internet: www.menschenrecht-vor-bergrecht.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Mai 2020

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