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AKTION/084: Protest gegen Waldverkauf in Düsseldorf (NABU NRW)


NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen - 20. April 2009 - Naturschutz/Wald

Protest gegen Waldverkauf in Düsseldorf

Allianz gegen den Staatswaldverkauf übergibt Umweltminister Uhlenberg 4000 Unterschriften


Düsseldorf - Übermorgen tagt der Umweltausschuss unter Ausschluss der Öffentlichkeit, um über die geplanten Staatswaldverkäufe abschließend zu beraten und zu entscheiden. Aus diesem Anlass überreichte die Allianz gegen den Staatswaldverkauf die in den letzten Wochen gesammelten rund 4000 Unterschriften gegen den geplanten Waldverkauf in der Eifel heute Umweltminister Uhlenberg und drängte erneut darauf, den Wald nicht an Bofrost zu verkaufen. "Die Allianz gegen den Staatswaldverkauf und mit ihr Tausende Bürger Nordrhein-Westfalens fordern die Landesregierung dringend auf, die nun bestehenden Alternativen mit in die Planung einzubeziehen", erklärte Josef Tumbrinck, Sprecher der Allianz gegen den Staatswaldverkauf und Vorsitzender des NABU NRW.

Innerhalb kurzer Zeit sei es der Allianz gelungen, zahlreiche Unterschriften zu sammeln. So hätten allein in der Gemeinde Nettersheim zwei Drittel der Bevölkerung den Protest unterzeichnet. Hierzu Mark vom Hofe, Vorsitzender der LNU: "Bedenkt man den kurzen Zeitraum, der zur Verfügung stand, kann man ermessen, wie groß der Widerstand gegen dieses Vorhaben tatsächlich ist und wie sehr hier gegen den Bürgerwillen gehandelt wird." Paul Kröfges, Landesvorsitzender des BUND weist darauf hin, dass dies nicht nur in der Eifel so sei: "Die Befürchtungen sind groß, dass es nicht bei diesem einmaligen Sündenfall bleiben wird, sondern weitere großflächige Waldverkäufe bei hochverschuldeten Kommunen oder auch in anderen Bundesländern folgen werden." Dies gelte es nach wie vor mit aller Kraft zu verhindern, denn Staatswald sei Bürgerwald, so das einstimmige Votum der Allianz.

Im Falle des geplanten Waldverkaufs an Bofrost hätten sich nun Alternativen aufgetan. Deshalb erwarte die Allianz gegen den Staatswaldverkauf von der Landesregierung, den bereits vorliegenden Kaufvertrag zwischen Bofrost und dem Land nicht zu beschließen oder zumindest - wie auch vom Kreis Euskirchen gefordert - bis zur Klärung der anderen Optionen den Beschluss zurückzustellen. Denn mit einem Verkauf von Teilflächen an die interessierte Kommune Nettersheim sowie an die dem Naturschutz verpflichtete, gemeinnützige Victor F. Rolff Stiftung würde zumindest gewährleistet, dass die wertvollsten Waldflächen weiterhin für den Naturschutz und den Bürger zur Verfügung stünden. Dies sollte auch im Interesse der Landesregierung sein.

BUND/BDF/Eifelverein/IGBau/LNU/NABU/SDW

Neben den großen Naturschutzverbänden und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald haben sich in der Allianz gegen den Staatswaldverkauf der Eifelverein, die Industriegewerkschaft Bauern-Agrar-Umwelt sowie der Bund Deutscher Forstleute in NRW zusammengeschlossen.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 21/09, 20. April 2009
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/15 92 51-14, Fax: 0211/15 92 51-15
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Internet: www.NABU-NRW.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. April 2009