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AKTION/198: Guten Morgen, Angela! - Kletterer hängen Appell an Berliner Hauptbahnhof (Greenpeace)


Greenpeace - Presseerklärung vom 3. Dezember 2009

Guten Morgen, Angela!

Greenpeace-Kletterer hängen Appell an Berliner Hauptbahnhof


Berlin, 3.12.2009 - Rechtzeitig zum zweiten, späten Frühstück im Kanzleramt haben Greenpeace-Kletterer heute in Sichtweite am Berliner Hauptbahnhof einen Klimaschutz-Appell gehängt. Die zwölf Umweltschützer befestigten an den beiden Türmen des Bahnhofes zwei 18 mal 28 Meter grosse Transparente. Darauf ist zu lesen: "Frau Merkel: Klima retten! Jetzt oder nie!" und "Klimaschutz jetzt! Kopenhagen 2009". Mit ihrer Aktion machen die Aktivisten auf das drohende Scheitern des in drei Tagen beginnenden Klimagipfels in Kopenhagen aufmerksam.

"Der Klimagipfel darf nicht zu einem Festival der politischen Rhetorik verkommen", sagt Tobias Riedl, Klimäxperte bei Greenpeace. "Die Welt braucht verbindliche und ambitionierte Zusagen bei den Treibhausgasreduktionen und der Bereitstellung von Geld für Entwicklungsländer. Jetzt muss Frau Merkel beweisen, ob es ihr ernst ist mit dem Klimaschutz."

Bei Klimawissenschaftlern besteht ein breiter Konsens, dass nur ein sofortiges und entschlossenes Handeln die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen kann. Dafür muss die Erwärmung der Erde so weit wie möglich unter 2 Grad gehalten werden. Doch der Trend ist ungebrochen: Neueste Zahlen des UN-Wetterorganisation WMO belegen, dass die klimaschädlichen Treibhausgas-Konzentrationen in der Atmosphäre kontinuierlich steigen und 2008 einen Rekordwert erreichten.

Auf den Vorbereitungskonferenzen des Klimagipfels hat es seit Anfang des Jahres keine nennenswerten Fortschritte gegeben. Das lag vor allem an den Industrieländern, die sich zu keinen klaren Finanzzusagen für Entwicklungsländer durchringen konnten. "Bundeskanzlerin Merkel hat es bisher versäumt eine Führungsrolle in den Vorbereitungen des Klimagipfels einzunehmen. Das nun die Erwartungen an den Gipfel von der Politik heruntergespielt werden ist gefährlich und verdeutlicht das Versagen der Politik", sagt Riedl.

Um den fortschreitenden Klimawandel zu stoppen, fordert Greenpeace von den Industrieländern als Hauptverursacher des Klimawandels, eine Reduzierung der CO2-Emissionen um mindestens 40 Prozent sowie jährlich 110 Milliarden Euro zur Unterstützung der Entwicklungsländer bis 2020. Ohne eine angemessene finanzielle Unterstützung werden die Entwicklungsländer nicht in der Lage sein, den Anstieg ihrer Emissionen zu verringern. Mit dem Geld sollen zudem Urwaldschutz und Anpassungsmassnahmen der Entwicklungsländer an die Folgen des Klimawandels finanziert werden.


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Quelle:
Presseerklärung, 03.12.2009
Herausgeber: Greenpeace e.V., Pressestelle
Große Elbstraße 39, 22767 Hamburg
Tel. 040/306 18-0, Fax 040/30618-160
E-Mail: presse@greenpeace.de
Internet: www.greenpeace.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Dezember 2009