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AKTION/200: Act now - klimaschutz jetzt! (Klima-Allianz)


Die Klima-Allianz - 5. Dezember 2009

Act now - Klimaschutz jetzt!
Sonst steht uns bald das Wasser bis zum Hals...

Internationaler Klimaschutz darf nicht länger verschoben werden - Industriestaaten müssen jetzt Verantwortung übernehmen


Berlin, 5.12.2009. Zwei Tage vor Beginn der UN-Klimakonferenz hat die Klima-Allianz mit einer spektakulären Aktion die Bundesregierung aufgefordert, einen aktiven Beitrag zum Erfolg des Klimagipfels zu leisten. Unter großem öffentlichen Interesse wurde in einem riesigen "Aquarium" vor dem Brandenburger Tor eine Verhandlungsrunde beim Klimagipfel nachgestellt. Die Staats- und Regierungschefs, im "Aquarium" vertreten durch Barack Obama (USA), Hu Jintao (China), Angela Merkel und Abdoyale Wade (Senegal), saßen an einem Verhandlungstisch, redeten und redeten während im Aquarium der Wasserspiegel stieg - bis zum Hals. Die Aktion stoppte mit dem Appell "Act now - Klimaschutz jetzt!", denn dem Verhandeln müssen nun endlich konkrete Vereinbarungen zu Klimaschutzzielen der Industrieländer und zur Unterstützung der armen Länder folgen.

"Es gibt keine Alternative zu drastischen Emissionsminderungen wenn wir den Klimawandel stoppen und katastrophale Folgen verhindern wollen", so Tina Löffelsend, Klima-Expertin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Mitglied des Sprecherrates der Klima-Allianz. Konkrete Ergebnisse seien deshalb in Kopenhagen gefragt. "Die Regierungschefs der größten Wirtschaftsnationen sind in der Pflicht: Die USA müssen mehr anbieten als nur 3 bis 4 Prozent weniger Emissionen bis 2020. Auch die EU muss ihr Klimaziel deutlich erhöhen, wissenschaftlich notwendig sind mindestens 40 Prozent Reduktion. Damit es zu einer globalen Minderung der Emissionen kommt, müssen die Industrieländer den Klimaschutz zuhause umsetzen und dürfen ihn nicht in Entwicklungsländer verschieben. Nur wenn sich der Pro-Kopf-Ausstoß weltweit bei unter 2 Tonnen angleicht, ist eine gerechte Lastenteilung möglich."

Hinsichtlich der Frage, wie den ärmeren Ländern mit finanziellen Hilfen beim Kampf gegen den Klimawandel geholfen werden kann, habe die Bundeskanzlerin bislang enttäuscht. Mit der Entscheidung, Gelder für den Klimaschutz voll auf die Erfüllung der ODA-Quote (Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit) anzurechnen und keine zusätzlichen Gelder zur Verfügung zu stellen, habe die deutsche Regierung die Entwicklungsländer düpiert, so Thomas Hirsch, Klima-Experte von "Brot für die Welt", einer Mitgliedsorganisation der Klima-Allianz. Um ein internationales Klimaabkommen zu verabschieden, müssten die Entwicklungsländer aber mit ins Boot genommen werden. "Ihnen steht heute schon fast das Wasser bis zum Hals, obwohl sie am wenigsten zum Klimawandel beitragen. Die Industrieländer müssen nach dem Verursacherprinzip Verantwortung übernehmen und angemessene Finanztransfers an die Entwicklungsländer zusagen. Sonst stehen wir am Ende alle mit leeren Händen da."

Die Aktion am Brandenburger Tor ist nur eine von vielen Aktivitäten rund um den Klimaaktionstag am 5. Dezember, der den Auftakt einer ganzen Aktionswoche bildet. Die Klimapiraten brechen mit zwei Segelschiffen nach Kopenhagen auf ("Leinen los"), der HSV stellt sein Heimspiel gegen Hoffenheim unter das gleiche Motto wie die Klima- Allianz, in Würzburg fand eine Demonstration statt, einige BUND- Gruppen in Deutschland haben Aktionen durchführen und vieles mehr...

Bilder von der Aktion finden Sie in einer druckfähigen Auflösung unter diesem Link: www.ideengruen.de/klima-allianz

www.klima-allianz.de, www.klimagipfel2009.de
www.twitter.com/kohleprotest


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Quelle:
Die Klima-Allianz
Pressemitteilung, 05.12.2009
Marienstr. 19-20, 10117 Berlin
Tel.: 030/678 1775-90, Fax: 030/2363 2889
Internet: www.die-klima-allianz.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Dezember 2009