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AKTION/530: Anti-Atomkraft-Proteste in der Schweiz und in Frankreich am 19. Juni (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 17. Juni 2016

Sonntag Anti-Atomkraft-Proteste in der Schweiz und in Frankreich


(Bonn, Zürich, Paris, 17.06.2016) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) weist darauf hin, dass am Sonntag (19. Juni) in der Schweiz sowie in Frankreich wichtige Anti-Atomkraft-Demonstrationen stattfinden. In der Schweiz wird gegen die Wiederinbetriebnahme des Atomkraftwerkes Beznau und in Frankreich gegen das geplante Atommüll-Endlager bei Bure demonstriert. Das AKW Beznau ist ca. 50 Kilometer von Freiburg entfernt, der französische Endlagerstandort Bure ca. 150 Kilometer von Saarbrücken.


Beznau: Protest gegen das weltweit älteste AKW

Am Sonntag findet in der Schweiz zum vierten Mal die Aktion «Menschenstrom gegen Atom» statt, dieses Jahr in und um Brugg - ganz in der Nähe des AKW Beznau. Über 50 atomkritische Organisationen rufen zu dieser Demonstration mit Schlusskundgebung im Amphitheater Windisch/Brugg auf. Im zentralen Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration heißt es: "Die Hauptforderung des Menschenstroms betrifft die sofortige, definitive Ausserbetriebnahme des Reaktors I in Beznau. Mit mehr als 46 Jahren Laufzeit ist er der weltweit älteste, welcher noch in Betrieb steht. In seinem sicherheitstechnischen Herzstück - in den Wänden des Reaktordruckbehälters - wurden letztes Jahr 925 Schwachstellen und bei seinem Schwesterreaktor Beznau II deren 77 entdeckt. Beznau II ging dennoch bereits an Weihnachten 2015 wieder ans Netz. Trotz ungeklärter Ursachen und laufender Untersuchungen beabsichtigt der Betreiber Axpo auch den Reaktor Beznau I Ende Jahr wieder in Betrieb zu nehmen."

Es stehen 3 Demonstrations-Routen zur Auswahl: Ab Bahnhof Döttingen, ab Bahnhof Siggenthal und ab Vier Linden Bözberg. Die Routen sind ab dem Startort beschildert.

Ausführliche Informationen unter [1]
http://www.menschenstrom.ch


Waldspaziergang gegen ein Endlager in Bure

In Frankreich richtet sich am Sonntag der Protest gegen das geplante Atommüll-Endlager bei Bure. Mit den Bauarbeiten wurde bereits begonnen. Im Wald von Mandres-en-Barrois wird gerodet und Stacheldrahtzäune wurden gezogen. Als Antwort auf den Start der Bauarbeiten wurde zum bäuerlichen Widerstand aufgerufen. Am 5. Juni demonstrierten 1000 Menschen gegen die Endlagerpläne und die Rodungsarbeiten wurden mit Waldspaziergänge gestört.

Auf der Internetseite von Robin Wood wird ausführlich über das französische Endlagerptojekt informiert. Dort heißt es u. a.: "Die Einwohner*innen von Mandres-en-Barrois wollen ihren Wald zurück! Dieser wurde vor einem Jahr mit der ANDRA "getauscht", der Beschluss fiel im Zuge einer geheimen Gemeinderatssitzung um 5 Uhr morgens. 220 Hektar Gemeindegebiet wurden der ANDRA übertragen und somit für den Kahlschlag und für CIGEO freigegeben. Dafür erhielt die Gemeinde ein 370 Hektar großes Waldgebiet, dieser liegt allerdings weiter weg. Einwohner*innen haben sich für eine Klage gegen dieses Vorgehen zusammen geschlossen. Die ANDRA wartet jedoch weder die Baugenhemigung für CIGÉO noch das Ergebnis der Klage der Einwohner*innen ab. Der direkte praktische Widerstand vor Ort kann auch nicht warten. Kommt zahltreich nach Mandres-en-Barrois am 19. Juni 2016! Start gegen 11 Uhr mit einem langen Picknick in Mandre-en-Barrois, Treffpunkt beim Lavoir (Waschplatz)."

Weitere Informationen unter [2]
http://www.robinwood.de

Direktlink [3]:
http://www.robinwood.de/wordpress/blog/energie/2016/06/auf-nach-bure-gegen-den-atomaren-kahlschlag/#more-14963

Der BBU lehnt die Schaffung von Sachzwängen im Zusammenhang mit der Atommüll-Lagerung ab. Grundlegend fordert der Verband daher auch die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke und aller Atomanlagen, damit in ihnen nicht ständig weiterer Atommüll produziert wird.

Weitere Informationen zur Arbeit des BBU unter
http://bbu-online.de.


Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.



[1] http://www.menschenstrom.ch

[2] http://www.robinwood.de

[3] http://www.robinwood.de/wordpress/blog/energie/2016/06/auf-nach-bure-gegen-den-atomaren-kahlschlag/#more-14963

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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 17.06.2016
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de
Facebook: www.facebook.com/BBU72


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Juni 2016

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