Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - Pressemitteilung vom 24. September 2022
Solidarisch durch die Krise
Soziale Sicherheit schaffen und fossile Abhängigkeiten beenden
Mit mehreren parallelen Demonstrationen unter dem Motto "Solidarisch durch die Krise - Soziale Sicherheit schaffen und fossile Abhängigkeiten beenden" will ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis den immer lauter werdenden Protest gegen die mangelhaften Reaktionen der Bundesregierung auf die durch Putins Angriffskrieg ausgelöste Energiekrise bundesweit auf die Straße bringen.
Das von campact, ver.di, BUND, dem Paritätischen Gesamtverband, der Bürgerbewegung Finanzwende und Attac initiierte Bündnis fordert neben zielgerichteten Entlastungen für dringend Unterstützungsbedürftige eine Gesamtstrategie für eine nachhaltige, bezahlbare Grundversorgung sowie massive Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien und Energieeinsparungen. Für die Finanzierung, so das Bündnis weiter, brauche es eine grundlegende Wende in der Finanz- und Haushaltspolitik, die neben der Abschöpfung von Übergewinnen und der Besteuerung von großen Vermögen auch das Aussetzen der Schuldenbremse und den Abbau klimaschädlicher Subventionen beinhaltet.
Das Bündnis ruft die Zivilgesellschaft und die Menschen in Deutschland auf, mit #SolidarischerHerbst auf die Straßen zu gehen.
Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND:
"Lasst uns solidarisch aus der
Energie- und Klimakrise kommen! Dafür muss die Bundesregierung jetzt
massiv in den naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren investieren,
Energie sparen, die Landwirtschaft für ökologische Leistungen
honorieren sowie den öffentlichen Nahverkehr ausbauen - finanziert
durch den Stopp klimaschädlicher Subventionen. Klimaschutz und soziale
Gerechtigkeit gehen Hand in Hand. Alle Menschen brauchen eine
nachhaltige und bezahlbare Grundversorgung mit Energie, Wohnen,
Mobilität und Ernährung."
Gerhard Schick, Vorstand Bürgerbewegung Finanzwende:
"Solidarität ist
der Kitt unserer Gesellschaft. Wenn Multimillionäre Steuerprivilegien
genießen oder Banken Milliarden geschenkt bekommen, ist der
Zusammenhalt allerdings bedroht - gerade in diesen Zeiten. Gemeinsam
gehen wir deshalb für mehr Solidarität und eine gerechtere Politik auf
die Straße."
Christoph Bautz, Geschäftsführender Vorstand Campact:
"Wir überlassen
in diesem Herbst nicht den Spaltern und Hetzern die Straße, sondern
geben den vielen Menschen eine Stimme, die solidarisch die Krise
stemmen wollen. Damit unsere Gesellschaft nicht weiter auseinander
driftet, muss die Ampel die Kosten der Krise endlich fair verteilen.
Wir wollen uns dafür stark machen, dass aus der Krise ein Aufbruch
erwächst. Das heißt auch: Raus aus den fossilen Energien und rein in
Erneuerbare und Energieeffizienz."
Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen
Gesamtverbands:
"Deutschland befindet sich in der größten Krise seit
Bestehen der Bundesrepublik. Pandemie, Inflation, Energie- und
Klimakrise lassen nur eine Antwort zu: Solidarität. Solidarität ist
der einzige Schlüssel, um die Herausforderungen zu meistern. Dazu ist
eine rigorose Finanzwende unerlässlich."
Frank Werneke, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft
(ver.di):
"Die bisherigen Entlastungspakete reichen nicht aus. Jetzt
muss dafür gesorgt werden, dass die entscheidenden Maßnahmen - ein
wirksamer Strom- und ein Gaspreisdeckel - und weitere Direkthilfen für
Menschen mit niedrigen bis mittleren Einkommen unmittelbar und sofort
umgesetzt werden, damit viele Menschen in wenigen Wochen nicht in
einer finanziellen Katastrophe landen. Dafür wollen wir uns im Bündnis
stark machen."
Nähere Details zu den Demonstrationen werden kommende Woche veröffentlicht.
Die Organisatoren unterstreichen, dass sie sich gegen jegliche Bestrebungen wenden, Betroffene von Krieg und Krisen gegeneinander auszuspielen. Nationalistische, rassistische oder verschwörungsideologische Äußerungen sowie Verharmlosung von Putins Angriffskrieg auf die Ukraine werden auf den Veranstaltungen des Bündnisses konsequent unterbunden.
*
Quelle:
BUND-Pressedienst, 24.09.2022
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Freunde der Erde Deutschland
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Email: bund(at)bund.net
Internet: www.bund.net
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 27. September 2022
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