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ATOM/372: 39 Jahre Tschernobyl - Atomausstieg konsequent fortsetzen - Uranfabriken und Atomforschung stoppen! (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.

Pressemitteilung, 24.04.2025

39 Jahre Tschernobyl: Dezentrales Gedenken / Auch Uranfabriken und Atomforschung stoppen!


(Bonn / Berlin, 24.04.2024) 39 Jahre nach dem Beginn der Katastrophe im Atomkraftwerk Tschernobyl (26.4.1986) fordert der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) die konsequente Fortsetzung des bisher unvollständigen Atomausstiegs in der Bundesrepublik. Von der Bundesregierung und den verantwortlichen Landesregierungen fordert der BBU das Aus für die Uranfabriken in Gronau (NRW) und Lingen (Niedersachsen) sowie das Aus der Atomforschung für neue Atomkraftwerke. So befasst sich der Urenco-Konzern an seinem Standort in Gronau mit der Entwicklung neuer Atomkraftwerke. Der BBU spricht sich global gegen den Bau neuer Atomkraftwerke und für die Stilllegung noch laufender AKW und sonstiger Atomfabriken weltweit aus. Der BBU betont, dass die Atom-Katastrophe in Tschernobyl und ihre dauerhaften Folgen nicht in Vergessenheit geraten dürfen und dass die Zukunft den erneuerbaren Energien gehört.

Auch 2025 vielfältige Gedenk- und Protestveranstaltungen

Auch in diesem Jahr wird rund um den diesjährigen Tschernobyl-Jahrestag in vielen Städten dezentral an die Atomkatastrophe in Tschernobyl erinnert und vor dem Weiterbetrieb von AKW und Atomfabriken gewarnt. Zudem wird am Samstag (26.4.) mit einer Dopelaktion in Jülich und Ahaus (NRW) gegen drohende Castor-Atommülltransporte demonstriert. Und in Gronau (NRW) führte bereits Karfreitag ein Ostermarsch zur bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage, bei dem auch an Tschernobyl erinnert wurde. Gerade bei der Urananreicherung mit dem Zentrifugenverfahren wird übrigens deutlich, dass die so genannte zivile Nutzung der Atomenergie faktisch im engen Zusammenhang mit der militärischen Nutzung der Atomenergie zu sehen ist.

Der BBU fordert, dass sich die Bundesregierung mit Nachdruck für die Stilllegung der Uranfabriken in Gronau und Lingen einsetzen muss, damit der beschlossene Atomausstieg umfassend beendet werden kann. "Außerdem muss sich die Bundesregierung mit Nachdruck für die Stilllegung der Atomkraftwerke in anderen Staaten sowie gegen AKW-Neubaupläne, zum Beispiel in den Niederlanden, einsetzen. Die Stilllegung der drei letzten AKW in der Bundesrepublik vor zwei Jahren war zum Schutz der Bevölkerung richtig und wichtig, doch noch immer wird die Bevölkerung von Atomanlagen im In- und Ausland bedroht. Das muss unterbunden werden", so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.

Atommüll-Entsorgung ungelöst

Gegen die weitere Nutzung der Atomenergie spricht für den BBU auch die ungelöste Atommüll-Entsorgung. Und so vertritt der BBU folgende Auffassung, "Wer nicht einmal nachweisen kann, wo die vorhandenen Atommüllberge sicher für tausende Jahre bleiben sollen, darf keinen weiteren Atommüll produzieren." Weiterhin ist der BBU der Meinung, dass mit Atomkraftwerken nicht gegen den Klimawandel vorgegangen werden kann. Mit ihren Aktionen richtet sich die Anti-Atomkraft-Bewegung auch gegen ständige und hochgefährliche Atomtransporte unterschiedlicher Art sowie gegen den Uranabbau, der z. B. in Kanada oder Australien die Basis für den Betrieb von Atomanlagen darstellt.

Weitere Informationen:
https://www.bbu-online.de
https://www.ippnw.de/atomenergie.html
https://www.laka.org


Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.

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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 24.04.2025
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel.: 0228/214032, Fax: 0228/214033
Email: BBU-Bonn@t-online.de
Internet: www.bbu-online.de
Facebook: www.facebook.com/BBU72

veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 2. Mai 2025

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