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BILDUNG/481: Innovative Materialien zur politischen Bildung und biologischen Vielfalt (BfN)


Bundesamt für Naturschutz (BfN) - Bonn, 2. Mai 2013
Gemeinsame Pressemitteilung von BfN und NAJU e.V.

Projekt will Neugier junger Menschen für die biologische Vielfalt wecken

Experten entwickeln innovative Bildungsmaterialien zur politischen Bildung und biologischen Vielfalt



Eisenach/Bonn 2. Mai 2013: In Eisenach ist heute das Projekt "Fokus Biologische Vielfalt - von der Naturerfahrung zur politischen Bildung" gestartet worden, das vom Bundesumweltministerium und vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert wird. Ziel ist es, die Neugierde von Kindern und Jugendliche für ihre Umwelt zu wecken. In einem zweitägigen Workshop entwickeln Expertinnen und Experten aus der schulischen und außerschulischen Umweltbildung einen Leitfaden für die Konzeption moderner, anwendungsorientierter Bildungsmaterialien.

Diese Materialien sollen Kindern und Jugendlichen anhand von zehn ausgewählten heimischen Schlüsselarten den Zugang zur biologischen Vielfalt vermitteln. Um das Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen für die biologische Vielfalt zu steigern ist es wichtig, sie für ihre Schönheit zu begeistern, aber auch ihnen die gesellschaftliche Bedeutung der biologischen Vielfalt und einen Bezug zu ihrer eigenen Lebenswelt aufzuzeigen. "Wie der Projekttitel andeutet, geht es darum, über Naturerfahrung Bewusstsein für den Wert der biologischen Vielfalt zu schaffen. Denn Naturschutz ist eine Wertfrage, die auf gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen beruht. Für die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist es daher von großer Bedeutung, dass junge Menschen befähigt werden, verantwortungsbewusst für die Natur zu handeln und sich aktiv - auch im politischen Raum - für ihren Schutz einzusetzen" sagte Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Das Projekt ist das erste Projekt eines Jugendverbandes, das über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom BfN mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird. Für das Vorhaben stehen insgesamt 379.000 Euro zur Verfügung.

Der im Workshop entwickelte Leitfaden bildet die Basis für das Kernvorhaben des Projekts: Multiplikatoren, Kinder und Jugendliche über die Naturerfahrung für den Schutz der biologischen Vielfalt zu sensibilisieren sowie fachliche und methodische Kompetenzen der politischen Bildung zu vermitteln. Hierfür werden neben der Erstellung des Leitfadens und der Umweltbildungsmaterialien eine Online-Datenbank mit bestehenden Materialien zur biologischen Vielfalt und politischen Bildung veröffentlicht, Multiplikatoren-Schulungen konzipiert und durchgeführt sowie ein Wettbewerb zu Klassenfahrten zum Thema biologische Vielfalt ausgerichtet. Der Workshop in Eisenach wird von den Professoren Armin Lude (Biologie und Didaktik) und Bernd Overwien (Didaktik der politischen Bildung) geleitet. "Ziel ist es, Angebote herzustellen, die Kinder und Jugendliche animieren, Themen zur biologischen Vielfalt selbstständig zu entdecken und eigene Handlungsmöglichkeiten zum Schutz zu erkennen" sagte Prof. Overwien. Die NAJU wird die Materialien im Herbst 2014 präsentieren.

Die Projektpartner sind der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die Katholische Landjugendbewegung, der Bund der deutschen Landjugend, der Landesjugendring Niedersachsen, der Stadtjugendring Wolfsburg, das NABU Naturschutzzentrum Rheinauen, das NABU Wasservogelreservat Wallnau und das NABU Artenschutzzentrum Leiferde.

Hintergrund:
Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Informationen und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.

Weitere Informationen unter
http://www.biologischevielfalt.de/verfahren.html

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Quelle:
Pressemitteilung, 02.05.2013
Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
Tel.: 0228/8491-1034, Fax: 0228/8491-1039
Internet: www.bfn.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Mai 2013