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EUROPA/337: Ausschüsse fordern Einbindung der Zivilgesellschaft in die Entwicklung grüner Infrastruktur (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 07. November 2013 / Naturschutz & Biodiversität

Ausschüsse fordern Einbindung der Zivilgesellschaft in die Entwicklung grüner Infrastruktur



Die Mitglieder des Ausschusses der Regionen (AdR) und des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) möchten lokale und regionale Gebietskörperschaften sowie die Zivilgesellschaft stärker in die Entwicklung der grünen Infrastruktur einbeziehen. Dies forderten sie gegenüber der EU-Kommission auf einer Konferenz am Montag.

Mit der Initiative der grünen Infrastruktur vom Mai dieses Jahres will die Kommission natürliche Flächen in die Raumplanung integrieren und vorhandene Lebensräume miteinander vernetzen. So möchte sie die Fragmentierung der Landschaft durch Baumaßnahmen verringern und zu den Zielen der EU-Biodiversitätsstrategie beitragen (vgl. EU-Koordination am 06. Mai)[1].

Laut Annabelle Jaeger (SPE), der Berichterstatterin des AdR zum Thema grüne Infrastruktur, läge die Verantwortung für die Planung und Umsetzung letztlich bei den Kommunen und Regionen. "Die EU muss klare Leitlinien ausarbeiten und einen Zeitplan aufstellen, mit deren Hilfe die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften sowie andere Interessenträger diese Vorhaben voranbringen können", sagte Jaeger. Der EWSA forderte, eine frühzeitige Beteiligung der Zivilgesellschaft an grünen Infrastrukturprojekten zu verstärken. "Ob wir die grüne Infrastruktur in die Tat umsetzen können, hängt davon ab, ob die betroffenen Kreise der Zivilgesellschaft wie Unternehmen, Landwirte und NGO auf kommunaler und regionaler Ebene angemessen einbezogen werden. Der traditionelle Konflikt zwischen Naturschutz und Naturnutzung kann überwunden werden, wenn der grünen Infrastruktur eine Bürgerbeteiligung zugrunde liegt", sagte Adalbert Kienle, Berichterstatter des EWSA zur grünen Infrastruktur.

Die Finanzierung der grünen Infrastruktur ist bisher noch offen. Im Raum steht der Kommissionsvorschlag eines eigenen EU-Finanzierungsinstruments für grüne Infrastruktur. Zudem soll die grüne Infrastruktur mit Mitteln aus dem Struktur- und dem Kohäsionsfonds auch in andere Politikbereiche wie etwa Landwirtschaft, Energie und Klimawandel integriert werden. Der AdR schlug vor, einen Prozentsatz der Mittel für die sogenannte graue Infrastruktur in einen Biodiversitätsfonds einzuzahlen. Bis Ende des Jahres will die Kommission Leitlinien zur Einbeziehung grüner Infrastrukturmaßnahmen in andere Politikbereiche erarbeiten. [ej]

Mitteilung vom AdR
http://europa.eu/rapid/press-release_COR-13-99_de.htm?locale=en

[1] http://www.eu-koordination.de/umweltnews/news/naturschutz-biodiversitaet/2094-kommission-will-mehr-gruene-infrastruktur

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Quelle:
EU-News, 07.11.2013
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. November 2013