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FORSCHUNG/1034: Wie teuer sind Naturgefahren? (idw)


Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ - 26.04.2014

Wie teuer sind Naturgefahren?

Die Abschätzung der Kosten von Naturkatastrophen decken allerdings häufig nur die direkten Kosten ab, und selbst von diesen wird vermutet, dass sie mindestens 50% höher sind, als internationale Schätzungen angeben. Neben den direkten Schäden sind aber auch indirekte Schäden relevant.



25.04.2014: Die Schäden durch Naturgefahren sind auf historisch hohem Niveau und zeigen einen ansteigenden Trend. Die Abschätzung der Kosten von Naturkatastrophen decken allerdings häufig nur die direkten Kosten ab, und selbst von diesen wird vermutet, dass sie mindestens 50% höher sind, als internationale Schätzungen angeben. Neben den direkten Schäden sind aber auch indirekte Schäden relevant. Beispielsweise hat das Hochwasser in Thailand 2011 zur Schließung vieler Fabriken geführt und global die Automobil- und Elektronikindustrie geschädigt. Eine verbesserte Vorsorge setzt aber eine bessere Kenntnis der gesamten Kosten voraus, die neben den Schäden auch die Kosten der Risikominderung umfassen. Nur so lässt sich ein effizientes Risikomanagement von Naturereignissen erreichen.

Eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern hat nun unter der Federführung von Heidi Kreibich (Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ) erstmals eine integrierte Kostenabschätzungen im Risikomanagement vorgeschlagen. In der aktuellen Ausgabe von "nature climate change" formuliert die Gruppe einen neuen Kostenabschätzungskreislauf. "Kosten-Nutzen Analysen, welche bestimmte Kostenkategorien ausschließen, führen zu suboptimalen Entscheidungen," erläutert Heidi Kreibich den Ansatz, "Der Kostenabschätzungskreislauf beinhaltet das kontinuierliche Beobachten der Kosten, die mit Naturgefahren und deren Management zusammenhängen, was das schnelle Erkennen von ineffizienten Risikomanagementstrategien ermöglicht." Eine enge Verknüpfung der beiden Kreisläufe von Kostenabschätzung und dem Risikomanagement ergibt eine verbesserte Abschätzung der wirklichen Kosten und somit eine stabile Basis für eine verbesserte Entscheidungsunterstützung im Risikomanagement. Die Möglichkeit bessere, effizientere Entscheidungen für das Risikomanagement von Naturgefahren zu treffen, wird in Anbetracht des globalen Wandels immer wichtiger.

H. Kreibich et al. "Costing natural hazards", Nature Climate Change, Vol.4, 25.04.2014, pp. 303-306, doi:10.1038/nclimate2182

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
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http://idw-online.de/de/institution42

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ,
Dipl.Met. Franz Ossing, 26.04.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. April 2014