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FORSCHUNG/1140: Quo vadis Meeresspiegel? Küsteningenieurwesen stärker integrieren (idw)


Leibniz Universität Hannover - 24.02.2015

Quo vadis Meeresspiegel?

Positionspapier fordert stärkere Integration des Küsteningenieurwesens in der aktuellen Schwerpunktsetzung der Küsten-, Meeres- und Polarforschung der Bundesregierung


Überflutete Straßen, zerstörte Häuser und Dünenabbrüche und Landverluste an der norddeutschen Küste: Heftige Unwetter wie der Orkan Xaver und die infolge ausgelöste schwere Sturmflut im Dezember 2013 sind noch vielen in Erinnerung und hinterlassen Spuren, selbst wenn die existierenden Schutzbauwerke weitgehend standgehalten haben. Doch was passiert in der Zukunft? Reicht der vorhandene Küstenschutz aus, um einem steigenden Meeresspiegel und den weiterhin unsicheren lokalen Ausprägungen von Sturmfluten zu trotzen? Wie müssen alternde Infrastrukturen an den Küsten und in den Ästuaren unterhalten werden? Was ist weicher Küstenschutz? Anlässlich des angekündigten neuen Förderprogramms MARE:N des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), das als Rahmenprogramm die Schwerpunkte der Meeres- und Polarforschung definiert, haben Küsteningenieure aus fünf Universitäten ein Positionspapier zu den "Bedarfen und Innovationspotenzialen für die Küstenforschung" aus der Perspektive der Ingenieurwissenschaften verfasst. Es wird am Donnerstag, 26. Februar, im Rahmen des 10. Kolloquiums des Forschungszentrums Küste (FZK) der Öffentlichkeit vorgestellt.

In dem Positionspapier fordern die Wissenschaftler, dass die aus den Küsteningenieurswesen gewonnenen Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte und aufgezeigten Bedarfe stärker berücksichtigt sowie die dargelegten Innovationspotenziale genutzt werden, wenn es um effektives und nachhaltiges Küstenmanagement geht. "Wir sehen im neuen Schwerpunktprogramm des BMBF die große Chance, die in Deutschland stark fragmentierte Küstenforschung zwischen den Natur-, Sozial- und Ingenieurwissenschaften endlich zu bündeln", sagt Prof. Dr. Torsten Schlurmann, der Leiter des Franzius-Instituts für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der Leibniz Universität. Der Geschäftsführer des Forschungszentrums Küste, Dr.-Ing. Stefan Schimmels, fügt hinzu: "Sowohl die lokale Anpassung an den globalen Klimawandel als auch die geforderten Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung des Küstenraums erfordern dringend die Integration des Küsteningenieurwesens in der Küstenforschung. Schließlich liefere die Wissenschaft wichtige Entscheidungsgrundlagen für Politik und Wirtschaft. "Es ist deshalb unverständlich, warum die Ingenieurwissenschaften im aktuellen BMBF-Programm so gut wie nicht berücksichtigt werden, zumal Bedarfe als auch Innovationspotenziale eindeutig gegeben sind", kommentiert Schlurmann zum neuen Schwerpunktprogramm.

Das FZK-Kolloquium "Klimafolgen und Küstenschutz - Risiken und Anpassungsstrategien" findet am Donnerstag, den 26. Februar von 9:00 bis 18:00 Uhr in der Leibniz Universität, Herrenhäuser Straße 2a, 30419 Hannover statt. Die Unterzeichner des Positionspapiers sind: Prof. Dr.-Ing. Peter Fröhle von der Technischen Universität Hamburg Harburg, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jensen von der Universität Siegen, Prof. Dr.-Ing. Hocine Oumeraci von der Technischen Universität Braunschweig, Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und Prof. Dr.-Ing. Torsten Schlurmann von der Leibniz Universität Hannover.

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
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Bedarfe und Innovationspotenziale für die Küstenforschung - Positionspapier des Küsteningenieurwesens

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
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Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution128

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Leibniz Universität Hannover, Mechtild Freiin v. Münchhausen, 24.02.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Februar 2015

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