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FORSCHUNG/1224: Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Erforschung von Ökosystemleistungen (UFZ)


Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Pressemitteilung, 14. Januar 2016

Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Erforschung von Ökosystemleistungen: zwischen Theorie und Praxis


Leipzig. Was wertschätzen Menschen, warum und wie? Dies sollten wichtige Fragen der Nachhaltigkeitsforschung sein. Das in der Forschungspraxis umzusetzen, ist jedoch nicht trivial. Eine kürzlich im Journal "Ecosystem Services" veröffentlichte Arbeit von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) untersucht, wie die Beteiligung aller Interessensgruppen an der Erforschung von Ökosystemleistungen (ecosystem services) - als erster Schritt zu einer umfassenderen und partizipativen Forschungspraxis - verbessert werden kann.


Foto: © Josef Settele

Was wertschätzen Menschen an Landschaften, wie etwa den wunderschönen Reisterrassen in Batad auf den Philippinen, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören?
Foto: © Josef Settele

Die Beteiligung von Interessensgruppen und Betroffenen an der Erforschung und Steuerung von Ökosystemleistungen ist besonders wichtig, weil häufig die monetäre Inwertsetzung als geeignetes Bewertungsinstrument und Grundlage für politische Leitlinien versagt. Diese Beteiligung hat sich als ein wertvolles Instrument herausgestellt, um Fragen des "Warum" und "Wie" der Forschung zu Ökosystemleistungen angemessen beantworten zu können.

Ausgehend von den Erfahrungen aus transdisziplinären Forschungsprojekten in Asien, Afrika und Europa, unterstreicht die Arbeit der interdisziplinären Forschergruppe des UFZ um Dr. Joachim H. Spangenberg, dass der Erfolg der Beteiligung von Interessensgruppen vom jeweiligen soziokulturellen Kontext abhängt und je nach Projektphase verschiedene Mittel und Wege der Beteiligung erforderlich sind.

Die Veröffentlichung bietet einen nützlichen Überblick über bewährte Methoden und listet deren jeweilige Vor- und Nachteile auf. Darüber hinaus beschreiben die Forscher neben den Herausforderungen, die eine partizipative Forschung mit sich bringt, auch Wege, wie eine gute Projektkoordination dabei helfen kann, diese Schwierigkeiten zu antizipieren und mit ihnen umzugehen. Die wesentlichen Schlussfolgerungen und Empfehlungen beziehen sich auf fünf zentrale Felder:

- Beteiligung
- Zielgruppen
- Integration
- Steuerung und
- Grenzen der ökonomischen Inwertsetzung.


Publikation:
Joachim H. Spangenberg, Christoph Görg, Josef Settele: "Stakeholder involvement in ESS research and governance: Between conceptual ambition and practical experiences - risks, challenges and tested tools", Ecosystem Services, Volume 16, December 2015, Pages 201-211, ISSN 2212-0416
http://dx.doi.org/10.1016/j.ecoser.2015.10.006.

Die Publikation basiert auf einer mehr als 20-jährigen Erfahrung mit interdisziplinären Forschungsprojekten, insbesondere dem EU-Projekt "ALARM" (FP 6), "LEGATO" (BMBF), "EO-Miners" (EU-FP-7), "APPEAL" (BiodivERsA), "EJOLT" (EU-FP7), "ENRI" (ESF), "DEEDS" (EU-Leonardo da Vinci Programm), "SUSTRAT" (EU FP5) sowie früheren Projekte.

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Quelle:
UFZ-Pressemitteilung, 14.01.2016
Herausgeber:
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tilo Arnhold
Permoserstraße 15, 04318 Leipzig
Telefon: (0341) 235-2278, Telefax: (0341) 235-2649
E-Mail: presse@ufz.de
Internet: www.ufz.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Januar 2016

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