Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde - 09.08.2017
Müll im Meer: Wo kommt nur das ganze Plastik her?
Das neue BMBF-Projekt "MicroCatch_Balt" untersucht am Beispiel der Warnow, aus welchen Quellen in den Einzugsgebieten der Ostseezuflüsse Plastikpartikel in Richtung Meer transportiert werden.
Überall dort, wo unsere Strände nicht jeden Tag gesäubert werden, ist es offensichtlich: das Meer wirft neben Algen und Muschelschalen auch Müll auf den Strand. Untersuchungen im Spülsaum bringen neben Zigarettenkippen auch jede Menge großer, kleiner und kleinster Plastikpartikel zum Vorschein. Woher kommt der Unrat? Man weiß bereits, dass im Mündungsbereich von Flüssen die Belastung der Küstengewässer durch Plastikpartikel ansteigt. Irgendwo auf der Strecke zwischen Quelle und Mündung müssen also Verursacher angesiedelt sein. Das Spektrum an möglichen Quellen ist groß und damit verbunden auch die Bandbreite der verschiedenen Plastikarten, die in die Umwelt gelangen kann.
Am 1. August startete offiziell ein neues Projekt unter Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), das sich zum Ziel gesetzt hat, am Beispiel der Warnow die unterschiedlichen Quellen von Plastikpartikeln in den Zuflüssen der Ostsee herauszufinden. Das Konsortium, das sich zu diesem Zweck um Projektleiter Dr. Matthias Labrenz (IOW) zusammengefunden hat, besteht aus Umweltwissenschaftlern, Modellierern, Informatikern, Geowissenschaftlern, Agrarwissenschaftlern und Kommunikationsexperten. Gemeinsam wollen sie die relevanten Verbreitungsprozesse auf dem Weg zum Meer exemplarisch erfassen und Hotspots identifizieren. Am Ende werden die Erkenntnisse im Rahmen einer Wanderausstellung in Städten und Gemeinden entlang der deutschen Ostseeküste vorgestellt. Am 7. und 8. August 2017 trafen sich die Projektpartner zum ersten Mal in Warnemünde, um ihre Arbeitspläne aufeinander abzustimmen und gemeinsame Aktivitäten zu planen.
Das Projekt wird in den kommenden 3 Jahren mit insgesamt 1,7 Mio Euro durch das BMBF im Rahmen des FONA Programmes "Plastik in der Umwelt" gefördert.
Das IOW ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der zurzeit 91
Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen
für die Forschung gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute
reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die
Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den
Geisteswissenschaften. Bund und Länder fördern die Institute
gemeinsam. Insgesamt beschäftigen die Leibniz-Institute etwa 18.100
MitarbeiterInnen, davon sind ca. 9.200 WissenschaftlerInnen. Der
Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,6 Mrd. Euro.
www.leibniz-gemeinschaft.de
Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news679345
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution480
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, Dr. Barbara Hentzsch,
09.08.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 11. August 2017
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang