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FORSCHUNG/1390: Fast 1000 Wissenschaftler beim Tropentag (idw)


Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn - 08.09.2017

Fast 1000 Wissenschaftler beim Tropentag


Nahezu 1000 Wissenschaftler aus 68 Ländern treffen sich zum jährlichen Tropentag von Dienstag bis Freitag, 19. bis 22. September, im Hauptgebäude der Universität Bonn. Dabei handelt es sich um die größte wissenschaftliche Konferenz zu tropischer und subtropischer Landwirtschaft, Management von natürlichen Ressourcen und ländlicher Entwicklung in Europa.

"Rund die Hälfte der Teilnehmer sind Masterstudenten und Doktoranden, die ihre Forschung präsentieren und die Gelegenheit zum Austausch nutzen", sagt Prof. Dr. Mathias Becker vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz der Universität Bonn, der den diesjährigen Tropentag gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Borgemeister vom Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn organisiert. Zahlreiche geladene Fachleute aus Forschung und Politik tragen mit Impuls-Referaten und in Diskussionsrunden zur Attraktivität und internationalen Sichtbarkeit der Veranstaltung bei, und stehen auch für Pressegespräche zur Verfügung. "Der Tropentag bietet eine riesige interdisziplinäre Plattform und Netzwerkmöglichkeit für entwicklungsrelevante Forschung zu Themen wie Ressourcenmanagement, Umwelt, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei, Ernährung im Kontext von ländlicher Entwicklung, nachhaltiger Ressourcennutzung und Armutsbekämpfung weltweit", erläutert Prof. Borgemeister.

Thema des Tropentags: Die Zukunft der Landwirtschaft

Der diesjährige Tropentag befasst sich fachübergreifend mit der Frage, wie sich die globale Landwirtschaft den wachsenden Herausforderungen stellen kann. Dazu zählen unter anderem Klimawandel, Landdegradierung, Bevölkerungswachstum und Verstädterung. Vor allem Landwirte in Entwicklungsländern sind hiervon stark betroffen. Auch bekommen sie zunehmend die Folgen von übergreifenden politischen Entscheidungen zu spüren, auf die sie wenig bis keinen Einfluss nehmen können, wie beispielsweise das Einrichten von Schutzzonen.

Angesichts der Herausforderungen reagieren Landwirte mit verschiedenen Landnutzungs- und Produktionsstrategien, etwa die Steigerung ihrer Erträge durch Intensivierung, den Anbau von unterschiedlichen Kulturen zur Risikominimierung (Diversifizierung) oder aber auch Spezialisierung, um sich möglichst als Marktführer zu behaupten. "Aber im Gegenzug reagieren Landwirte auch mit Landflucht und Migration. Außerdem kommt es oft zu Konflikten zwischen verschiedenen Land- und Ressourcennutzern", sagt Dr. Becker. Deshalb befassen sich die Wissenschaftler auch mit der Frage, welche lokalen und globalen Folgen das Handeln der Landwirte für die Nahrungssicherheit sowie für die ländliche und landwirtschaftliche Entwicklung hat.

Erstmalig bezieht der Tropentag 2017 auch Herausforderungen der Ressourcennutzung in Zentralasien in sein fachliches Portfolio mit ein. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt sind Agroforst-Systeme, was sich in zahlreichen Beiträgen des Welt-Agroforst-Zentrums (ICRAF) in Kenia als dem diesjährigen Partner aus der Gruppe der internationalen Agrarforschungszentren manifestiert. Während der Tagung wird auch der Hans H. Ruthenberg-Preis der Fiat Panis Stiftung für die beste Doktorarbeit verliehen.

Die Schirmherrschaft des Tropentags 2017 hat der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Dr. Gerd Müller, übernommen.

Der jährlich stattfindende interdisziplinäre "Tropentag" wird von folgenden Universitäten gemeinsam organisiert: Berlin, Bonn, Göttingen, Hohenheim, Kassel-Witzenhausen, ETH Zürich, Universität für Bodenkultur Wien und Czech University of Life Sciences Prague. Außerdem sind das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., die Arbeitsgemeinschaft für Tropische und Subtropische Agrarforschung (ATSAF) e.V. sowie die Beratungsgruppe Entwicklungsorientierte Agrarforschung (BEAF) der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beteiligt.

Die wichtigsten Sponsoren sind die Universität Bonn, das BMZ, die GIZ, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Bundeslandwirtschaftsministerium (BLE) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).



Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.tropentag.de
Informationen zum Tropentag

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder unter:
http://idw-online.de/de/news680733
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution123

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Johannes Seiler, 08.09.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. September 2017

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