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FINANZEN/183: Abholzung der Wälder kostet mehr als Finanzkrise (aid)


aid - PresseInfo Nr. 4/09 vom 21. Januar 2009

Biodiversität

Abholzung der Wälder kostet mehr als Finanzkrise


(aid) - Ein wichtiger Schritt, die Zerstörung von Ökosystemen mit dem einhergehenden Verlust der Artenvielfalt zu stoppen, ist die monetäre Bewertung des Nutzens dieser Ressourcen. Wissenschaftler entwickeln dazu Modelle, um die Serviceleistung verschiedener Ökosysteme und deren Arten zu bewerten. Diese monetären Größen dienen anschließend dazu, diese Leistungen dem Erlös aus sonstiger Nutzung, wie beispielsweise der Holzgewinnung aus Regenwäldern, gegenüber zu stellen. Diese Methode zeigt nun Wirkung, denn inzwischen ist es möglich, den wirtschaftlichen Schaden des Verlustes von Ökosystemen zu messen und zu bewerten. Einer Studie der Europäischen Kommission zufolge verliert die Weltwirtschaft heute mehr durch die Zerstörung der Wälder als durch die Folgen des derzeitigen Abschwungs. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds im Herbst 2008 betrug der Verlust der Finanzmärkte 1,4 Billionen Dollar. Dem gegenüber stehen nach der der EU-Studie "The Economics of Ecosystems and Biodiversity" zufolge zwei bis fünf Billionen Dollar, die jedes Jahr durch die Entwaldung an weltwirtschaftlichem Schaden entstehen.

Die Wälder sind ein wichtiges Glied im globalen Wasserkreislauf und durch ihre Leistung für den Klimawandel aufgrund der CO2-Speicherkapazität wird ihnen ein besonderer Wert beigemessen. Denn ist eine bestimmte Waldfläche einmal zerstört, bedarf es erheblicher Finanzmittel, um die gleiche Leistung an anderer Stelle wieder herzustellen, wie beispielsweise durch die Aufforstung von Ausgleichsflächen. Nach Bewertung der Weltnaturschutzorganisation IUCN stellen die Kosten und Verluste, die der Weltwirtschaft hierdurch entstehen, die derzeitigen Verluste der Finanzmärkte weit in den Schatten.

aid, Friederike Eversheim


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Quelle:
aid PresseInfo Nr. 4/09 vom 21. Januar 2009
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Januar 2009