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FORSCHUNG/505: Deutschland erlaubt umstrittene Meeresdüngung (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände

EU-Koordination - 26.01.2009

Deutschland erlaubt umstrittene Meeresdüngung


Die deutschen und indischen Wissenschaftler auf dem Forschungsschiff "Polarstern" dürfen ab sofort mit dem Experiment beginnen, zu dem sie Anfang Januar in den Südatlantik aufgebrochen waren. Ziel der Expedition ist es, mit einer Eisendüngung des Meeres das Wachstum von Algen anzuregen, damit diese mehr klimaschädliches Kohlendioxid aufnehmen. Das Forschungsprojekt war vorübergehend ausgesetzt worden, nachdem das Bundesumweltministerium und internationale Umweltverbänden Bedenken dagegen geäußert hatten. (siehe EU-News, 15.1.2009)

Nach Auswertung der ihr vorliegenden Gutachten sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan, es gebe keine naturwissenschaftlichen und rechtlichen Bedenken gegen das deutsch-indische Meeresforschungsexperiment mit dem Namen Lohafex. Laut den Gutachten ist das Vorhaben auf Hoher See im Südatlantik unter Umweltgesichtspunkten unbedenklich und steht im Einklang mit den völkerrechtlichen Vorgaben. Maßgeblich sei das Internationale Seerecht, das Forschungsfreiheit auf Hoher See garantiere.

Umweltverbände hatten den Forschern vorgeworfen, mit dem Experiment gegen die internationalen Regeln der Biodiversitätskonvention zu verstoßen. Das Umweltbundesministerium erwirkte daraufhin, dass der Versuch gestoppt wurde bis die Unbedenklichkeit des Projekts erneut wissenschaftlich geprüft worden sei. [mbu]


Weitere Informationen
http://www.bmbf.de

Index: Biodiversität, Klima, Meere


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Quelle:
Newsletter zur EU-Umweltpolitik
Nr. 03/09, 29.01.2009
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination, 26.01.2009
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Februar 2009