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FORSCHUNG/509: Natürliche Nanopartikel transportieren Blei in der Umwelt (idw)


Universität Wien - 04.02.2009

Natürliche Nanopartikel transportieren Blei in der Umwelt

Umweltgeowissenschafter veröffentlicht neue Studienergebnisse


Frank von der Kammer vom Department für Umweltgeowissenschaften der Universität Wien untersucht natürlich vorkommende Nanopartikel in Böden und Gewässern auf ihre mögliche Rolle beim Transport von Blei in der Umwelt. Dabei stellte sich heraus, dass gerade sehr kleine Eisenoxid-Nanopartikel zum Transport von Blei in der Umwelt beitragen können und diese Nanopartikel sowohl in Böden als auch Gewässern vorkommen.

Seitdem bleihaltiges Benzin in weiten Teilen der Welt der Vergangenheit angehört, sind die Bleiimmissionen in Böden und Oberflächengewässer drastisch gesunken. Trotzdem sind Böden und Sedimente nach wie vor durch die jahrzehntelange Verwendung von Blei belastet. Blei gehört zu den Schwermetallen, die normalerweise wenig mobil sind und sich nur langsam im Boden verlagern - rund einen Meter in 50 Jahren.

Mit neuartigen Verfahren wurden Umweltproben untersucht und hier vor allem wenige Nanometer kleine Huminstoffe, das sind Abbauprodukte von Biomaterialien wie Blätter oder Gras, und Eisenoxid-Nanopartikel im Größenbereich von etwa ein bis 40 Nanometer näher betrachtet. Frank von der Kammer hat diese neuen Ergebnisse zusammen mit Martin Hassellöv von der Universität Göteborg im Fachmagazin "Elements" unter dem Titel "Iron Oxides as Geochemical Nanovectors for Metal Transport in Soil-River Systems" veröffentlicht.

Nanogeowissenschaften sind ein Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe von Thilo Hofmann am Department für Umweltgeowissenschaften der Universität Wien. Dabei beschäftigen sich die ForscherInnen interdisziplinär mit Umweltprozessen auf der Nanometerskala, z.B. durch Mikroorganismen beeinflusste Prozesse der Mineralbildung, den Transport von Schadstoffen mit Nanopartikeln oder den Auswirkungen der Nanotechnologie auf die belebte Umwelt.

Publikation
"Iron Oxides as Geochemical Nanovectors for Metal Transport in Soil-River Systems":
www.elementsmagazine.org/


Kontakt:
Dr. Frank von der Kammer, MA
Department für Umweltgeowissenschaften
Universität Wien
1090 Wien, Althanstraße 14
T ’43-1-4277-533 80
M ’43-664-7353 5635
frank.von.der.kammer@univie.ac.at
umweltgeologie.univie.ac.at

Univ.-Prof. Dr. Thilo Hofmann
Department für Umweltgeowissenschaften
Universität Wien
1090 Wien, Althanstraße 14
T ’43-1-4277-533 20
thilo.hofmann@univie.ac.at

Rückfragehinweis:
Lisa Hellmann, Bakk.
Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T ’43-1-4277-175 35
lisa.hellmann@univie.ac.at
www.univie.ac.at/175


Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse:
http://idw-online.de/pages/de/image84465
Transmissions-Elektronenmikroskopie-Aufnahme der Nanopartikel im Boden in verschiedenen Vergrößerungen.
Foto in printfähiger Auflösung steht unter www.univie.ac.at/175 zum Download zur Verfügung

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news299466

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution84


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Wien, Alexandra Frey, 04.02.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Februar 2009