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FORSCHUNG/604: Auswirkungen prognostizierter Hochwässer (Kreis Soest)


Kreis Soest - Pressemitteilung von Donnerstag, 10. Dezember 2009

Wenn die Rosenaue ihr Bett verlässt ...

Diplom-Kandidat untersucht Auswirkung prognostizierter Hochwässer auf Weslarn


Kreis Soest (kso.2009.12.10.537.-rn). "Münster, den 18. März 1912" hat das Königliche Melliorations-Bauamt die Karte der Überschwemmungsgebiete in Weslarn, heute Ortsteil der Gemeinde Bad Sassendorf, datiert. Auch dieses fast 100 Jahre alte Dokument fließt in die Diplom-Arbeit von André Bruchmann ein, in der er auf Anregung des Sachgebietes Wasserwirtschaft des Kreises Soest die Auswirkung prognostizierter Hochwässer auf einzelne Gebäude in Weslarn untersucht.

Gemeinhin fließt die Rosenaue friedlich dahin. Schon die Darstellung vom Anfang des vergangenen Jahrhunderts zeigt, dass sie auch andere Seiten aufziehen kann. Bei extremen Niederschlägen auf das bis auf die Haar reichende Einzugsgebiet verlässt das Flüsschen sein Bett und überflutet die angrenzenden Flächen. Ein Vergleich mit den neuesten Computersimulationen hat dem für den Hochwasserschutz im Kreisgebiet zuständigen Diplom-Ingenieur Stephan Streicher und dem Diplom-Kandidaten André Bruchmann gezeigt, dass die "alten Preußen" damals schon recht genau die Hochwassersituation festgehalten hatten.

Um herauszufinden, was mögliche Hochwasserereignisse aktuell für einzelne Häuser bedeuten würden, vergleicht der Student der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Detmold die amtlichen Überschwemmungshöhen mit den "kritischen Höhen" am betroffenen Gebäude, zum Beispiel Türschwelle und Keller. Dazu muss der 26-Jährige, der aus Lingen im Emsland stammt, vor Ort entsprechende Vermessungen durchführen. Dabei will er die Gunst der Stunde nutzen und die Hauseigentümer über zurückliegende Hochwasserereignisse befragen. "Wir bitten, diese Untersuchung zu unterstützen und die entsprechenden Auskünfte zu geben", hoffen Stephan Streicher und André Bruchmann auf die Mithilfe der Weslarner Bürgerinnen und Bürger.

Eines der Ergebnisse der Diplom-Arbeit soll ein "Hochwassersteckbrief" für jedes der rund 20 betroffenen Gebäude sein. Stephan Streicher: "In diesem Steckbrief sind die maßgebenden Hochwasserhöhen sowie die kritische Bereiche des Gebäudes eingetragen. Als besondere Zugabe wird es dann noch eine Empfehlung geben, wie das Gebäude mit kleinen baulichen Maßnahmen gegen ein Hochwasser geschützt werden kann."


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Quelle:
Pressemitteilung von Donnerstag, 10. Dezember 2009
Kreis Soest
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Dezember 2009