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FORSCHUNG/617: Internationaler Kongreß - Vegetationsdatenbanken und Klimawandel (idw)


Universität Hamburg - 18.02.2010

Vegetationsdatenbanken und Klimawandel

Internationale Expertengruppe diskutiert in Hamburg, wie Informationstechnologie Vorhersagen zu Auswirkungen des Klimawandels auf die Pflanzenwelt verbessern kann


Vom 24. bis 26. Februar findet an der Universität Hamburg der internationale Kongress "Vegetation Databases and Climate Change" statt. Über 150 Wissenschaftler aus 30 Ländern der Erde kommen zusammen, um den aktuellen Wissensstand der jungen Forschungsdisziplin "Ökoinformatik" und ihren Beitrag zur Klimawandelforschung zu präsentieren und zu diskutieren. Bei diesem Kongress handelt es sich um die Jahrestagung der Arbeitsgruppe "Vegetationsdatenbanken" im Netzwerk Phytodiversität Deutschland (NetPhyD), in der deutsche Wissenschaftler, Computerfachleute und Naturschützer zusammenarbeiten. Ausgerichtet wird die Veranstaltung von Wissenschaftlern des Biozentrums Klein Flottbek der Universität Hamburg, Mitveranstalter sind das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Forschungsverbundprojekt BIOTA AFRICA.

Die Veranstalter des Kongresses setzen sich dafür ein, das umfangreiche Wissen aus Feldstudien der klassischen Geländebotanik mit moderner Informationstechnologie zu einer Ökoinformatik zu vereinen, um langfristige Vegetationsveränderungen zu erkennen, die Lebensraumansprüche vieler Tausender Pflanzenarten zu modellieren und aus diesen Modellen schließlich Szenarien für künftige Entwicklungen abzuleiten. Naturkundler, Wissenschaftler und Landnutzer brauchen eine gemeinsame, laufend aktualisierte Datenbasis, um die Zukunft nachhaltig gestalten zu können. Die Informationstechnologie baut Brücken von der oft ehrenamtlichen naturkundlichen Arbeit vor Ort zur Wissenschaft und zur Entwicklung zeitgemäßer Strategien für Ressourcennutzung und Landschaftsentwicklung. Ihr gemeinsames Interesse reicht von der konkreten Pflanze in der Blumenwiese über Naturschutzgebiete, Biotopverbundsysteme, das europäische Natura 2000-System bis hin zum weltweiten Übereinkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt, dem bereits 190 Staaten beigetreten sind.

Die Arbeitsgruppe "Vegetationsdatenbanken", in der Wissenschaftler, Computerfachleute und Naturschützer zusammen arbeiten, liefert wichtige Beiträge zum Netzwerk Phytodiversität Deutschlands (NetPhyD) sowie zur weltweit agierenden IAVS-Arbeitsgruppe "EcoInformatics". Innerhalb Deutschlands macht die Arbeitsgruppe botanische Datenbestände über das Internetportal FloraWeb des Bundesamtes für Naturschutz zugänglich und entwickelt neue Methoden, um fundierte Antworten auf Fragen wie die folgenden zu geben: Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Vegetation aus? Welche wild wachsenden Pflanzenarten sind bedroht, welche können sich an das neue Klima anpassen? Welche Arten werden in neue Wuchsgebiete einwandern? Wie müssen Schutzgebiete und Landschaftsmanagement aussehen, um die heimische Biodiversität zu bewahren und notwendige Anpassungen an veränderte Umweltbedingungen zu erleichtern? Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf die Tragfähigkeit und Nutzbarkeit von Savannen- und Halbwüstenökosystemen in Afrika?

Weitere Informationen sind im Internet verfügbar:

Tagungshomepage:
http://www.botanik.uni-greifswald.de/workshop2010.html

Arbeitsgruppe Vegetationsdatenbanken: http://www.hswt.de/fh/fakultaet/wf/professoren/ewald/forschung/biodiversitaetsinformatik/ag-vegetationsdatenbanken.html

Bundesamt für Naturschutz (BfN): http://www.bfn.de

Online-Datenbanken des BfN zur Flora und Vegetation:
http://www.floraweb.de

Netzwerk Phytodiversität Deutschlands (NetPhyD):
http://netphyd.floraweb.de

Projekt BIOTA AFRICA: http://www.biota-africa.org/

Internationale Vereinigung für Vegetationskunde (IAVS):
http://www.iavs.org

Abteilung Biodiversität der Pflanzen, Biozentrum Klein Flottbek und Botanischer Garten, Universität Hamburg:
http://www.biologie.uni-hamburg.de/bzf/syst/syst.htm

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news356227

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution109


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Hamburg, Birgit Kruse, 18.02.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Februar 2010