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FORSCHUNG/692: Kommunen und Biodiversität - neuer Teilbericht der TEEB-Studie (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 09. September 2010

Kommunen und Biodiversität - neuer Teilbericht der TEEB-Studie veröffentlicht


Lokale Behörden können Geld sparen, die Wirtschaft fördern, die Natur schützen und die Lebensqualität fördern, wenn sie Ökosystemdienstleistungen in politische Entscheidungsprozesse einbeziehen. Das ist das Ergebnis eines heute veröffentlichten Teilberichtes der sogenannten TEEB-Studie.

TEEB steht für "The Economics of Ecosystems and Biodiversity" - die im Rahmen dieser großangelegten Studie stattfindenden Untersuchungen sollen die wirtschaftliche Bedeutung von Biodiversität herausstellen. Der für kommunale und regionale Ent­scheidungsträger bestimmte Teilbericht zeigt, wie EntscheidungsträgerInnen vor Ort den Wert und die Dienstleistungen von Naturkapital wie Wäldern, Parks und Wasserwegen besser verstehen und in die Kommunalpolitik einbeziehen können. Denn Nicht-Handeln kann eine Kommune teuer zu stehen kommen. Über 140 ExpertInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik aus mehr als 40 Ländern weltweit waren an der Erstellung des TEEB-Teilberichts für Kommunen beteiligt. Er enthält Fallstudien und Kernfragen, die EntscheidungsträgerInnen beachten müssen, damit die von der Natur geleistete Wertschöpfung erhalten und den BürgerInnen zugute kommen kann.

Der NABU hat anlässlich der Veröffentlichung die Bedeutung der kommunalen Umweltpolitik für den Schutz von Lebensräumen und Arten betont. Aus dem Bericht werde deutlich, dass eine intakte Natur eine zentrale Rolle für den ökonomischen Wert von Kommunen spiele, so unter anderem durch "Gratis-Dienstleistungen" wie saubere Luft und Wasser oder als Erholungsraum. Der NABU schlug vor, Naturschutz und Ökosystemdienstleistungen als Leistungen der ländlichen Räume stärker hervorzuheben und in den kommunalen Finanzausgleich aufzunehmen.

Die TEEB-Studie wurde auf Vorschlag der G8-Umweltminister im Jahr 2007 initiiert, um den ökonomischen Wert der biologischen Vielfalt und die Kosten der Naturzerstörung zu untersuchen. Der erste an interessengruppen gerichtete Teilbericht für nationale Entscheidungsträger wurde im November 2009 veröffentlicht, im Juli 2010 ein weiterer für die Wirtschaft. Der TEEB-Abschlussbericht soll bei der 10. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity - CBD) im Oktober 2010 in Japan vorgestellt werden. [jg]


TEEB-Studie mit allen Teilberichten
http://www.teebweb.org/

NABU-Ansprechpartner:
Magnus Wessel, Referent für Natur und Artenschutz, Tel. +49 (0)30 / 284984-1618, Email: Magnus.Wessel@NABU.de
Kristian Klöckner, Projektreferent Biodiversität, Tel. +49 (0)30 / 284984-1621, Email: Kristian.Kloeckner@NABU.de


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Quelle:
EU-News, 09.09.2010
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. September 2010