Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → FAKTEN

FORSCHUNG/868: Artenvielfalt und Klimawandel - Reise durch die deutsche Biodiversitätsforschung (idw)


Friedrich-Schiller-Universität Jena - 22.11.2012

Artenvielfalt und Klimawandel

"Science Tour 2012" des DAAD macht vom 25. bis 27. November Station an der Universität Jena



Die biologische Vielfalt der Erde ist in Gefahr: Durch intensive Nutzung von Land und Wasserressourcen, Waldzerstörung und Klimawandel, so prognostizieren Experten, wird in den kommenden 200 Jahren etwa die Hälfte aller Arten aussterben. Diesem Trend entgegenzuwirken, ist eine zentrale Herausforderung der gesamten Menschheit. Wissenschaftler überall auf der Welt erforschen daher, wie sich die Artenvielfalt effektiver schützen lässt und so die Lebensfunktionen und Dienstleistungen von Ökosystemen für die Zukunft erhalten bleiben. In dieser Woche werden zwanzig renommierte Fachleute nach Deutschland kommen, um hier im Rahmen der diesjährigen "Science Tour" des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) neue Forschungskontakte zu knüpfen.

Ausgangspunkt der Reise durch die deutsche Biodiversitätsforschung ist Jena: Vom 25. bis 27. November macht die "Science Tour 2012" hier Station. Die 20 Teilnehmer u. a. aus den USA, Kanada, China, Südafrika, Russland, Kolumbien und Ägypten werden sich während dieser drei Tage an der Friedrich-Schiller-Universität und dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie über das "Jena-Experiment" und das neue Forschungszentrum "iDiv" informieren. Ziel ist es, die internationalen Experten aus den Gebieten Biodiversität und Klimawandel mit deutschen Fachkollegen zusammenzubringen und so Kooperationen anzustoßen und neue Forschungsimpulse zu setzen.

"Deutschland spielt im Bereich Biodiversitätsforschung insbesondere in Sachen Ökosystemforschung international eine führende Rolle", betont Prof. Dr. Nico Eisenhauer von der Uni Jena. Der neue Professor für Ökologie verweist beispielhaft auf das weltweit einzigartige sogenannte "Jena-Experiment" zur funktionellen Biodiversitätsforschung: Auf einem ca. zehn Hektar großen Gelände in der Saaleaue bewirtschaften Ökologen der Universität Jena seit 2002 rund 585 Versuchsparzellen, in denen künstlich zusammengestellte Graslandschaftgesellschaften wachsen. "Im Jena-Experiment lässt sich das Zusammenspiel von Pflanzen- und Tierwelt sowie Bodenprozessen untersuchen; das ist in dieser Art einmalig weltweit", so Eisenhauer. Der Ökologe ist einer der Jenaer Gastgeber während der "Science Tour" und wird den internationalen Experten das "Jena-Experiment" während eines Lokaltermins vorstellen.

Mit dem "Jena-Experiment" spielt die Friedrich-Schiller-Universität auch eine gewichtige Rolle im neuen Forschungsverbund "iDiv". Das in diesem Jahr ins Leben gerufene Deutsche Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung bündelt die Forschung der Universitäten Jena, Halle, Leipzig und ihrer außeruniversitären Partner in dieser noch jungen Disziplin. Über die Jenaer Schwerpunkte innerhalb des Forschungskonsortiums wird die stellvertretende Direktorin von "iDiv", Prof. Dr. Kirsten Küsel von der Uni Jena, die internationalen Gäste informieren und Anknüpfungspunkte für künftige Kooperationen aufzeigen. Zudem erhalten die Forscher einen Überblick über die Arbeitsmöglichkeiten für Nachwuchswissenschaftler in Deutschland.

Nach dem Auftakt in Jena führt die "Science Tour 2012" weiter nach Leipzig und Potsdam.

Kontakt:
Prof. Dr. Nico Eisenhauer
Institut für Ökologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Dornburger Str. 159, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 949410
E-Mail: nico.eisenhauer[at]uni-jena.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.the-jena-experiment.de
http://www.idiv-biodiversity.de
http://www.uni-jena.de

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news508464
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution23

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Dr. Ute Schönfelder, 22.11.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. November 2012