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FORSCHUNG/872: Digitaler Biodiversitätsatlas - Umweltdaten als Basis für raumbedeutsame Entscheidungen (idw)


Hochschule Bremen - 03.12.2012 12:57

"Digitaler Biodiversitätsatlas": Umweltdaten als Basis für raumbedeutsame Entscheidungen

System stellt Daten für unterschiedliche Auswertungszwecke online zur Verfügung



Qualifizierte und gut zugängliche Umweltdaten über Natur und Landschaft sind eine wesentliche Basis für die gerechte Abwägung zwischen Natur- und Umweltschutz und konkurrierenden Belangen einer regionalen Raumentwicklung. Hier setzt die Web 2.0-Anwendung "Digitaler Biodiversitätsatlas" an, eine gemeinsame Entwicklung der Fachrichtungen Biologie und Informatik an der Hochschule Bremen. Diese ausschließlich auf Open-Source-Produkten basierende Softwarelösung ermöglicht es, sich in Server-basierten Netzwerken zusammenzuschließen, biologische Daten zu erheben und über das Internet zu kommunizieren. Adressaten sind vor allem Naturschutzverbände, Museen und Bildungseinrichtungen. Angesiedelt ist das Entwicklungsprojekt im Forschungscluster "Region im Wandel".

Naturschutz- und Umweltforschung ist an der Hochschule Bremen in der Fachrichtung Technische und Angewandte Biologie angesiedelt und will innerhalb des Forschungsclusters "Region im Wandel" konstruktive Beiträge zu dauerhaft tragfähigen, sprich: nachhaltigen, Lösungen beisteuern.

Der Nutzen des "Digitalen Biodiversitätsatlasses" ist ein mehrfacher, wie Dr. Heiko Brunken, Professor an der Hochschule Bremen für Ökologie und Naturschutz, Angewandte Fisch- und Gewässerökologie erläutert: "Der ,Digitale Biodiversitätsatlas' verwaltet vielfältige fachwissenschaftliche Texte, Bilder und anderes mehr und macht diese der Fachwelt und interessierten Laien leicht zugänglich. Andererseits führt das System Daten über die Verbreitung von Arten aus unterschiedlichen Quellen (amtliche Erfassungen, Auswertung wissenschaftlicher Untersuchungen, Meldungen externer Experten) auf einer Plattform zusammen und stellt diese - unter Wahrung arten- und datenschutzrechtlicher Auflagen - für unterschiedliche Auswertungszwecke online zur Verfügung. Die Mehrsprachigkeit der Webanwendung begünstigt die Anwendung auch in Entwicklungs- und Schwellenländern, in denen die Verwaltung von Umweltdaten noch wenig etabliert ist."

Die Anwendung wurde als eigenständige Komponente "Biodiversitätsatlas" für das Content Management System "Joomla!" konzipiert. Als Datenbankbetriebssystem für die Verwaltung aller Daten dient MySQL. Die Realisierung geographischer Projektionen in das System erfolgt über die Open-Source-Bibliothek "Proj4js", die im Rahmen eines eigens entwickelten Plugins in Joomla! integriert wurde. Die Kombinationen der im Rahmen des Frameworks verwalteten Verbreitungsdaten mit Kartenmaterial unterschiedlicher Anbieter erfolgt mit Hilfe der Web-GIS Bibliothek Open Layers. Das Basiskartenmaterial wird über Open Street Map zur Verfügung gestellt.

An der Hochschule Bremen werden derzeit verschiedene internetbasierte Biodiversitätsdatenbanken in Deutschland und Brasilien entwickelt und mit Inhalten gefüllt. Seit längerem etablierte Portale wie der "Fischartenatlas von Deutschland und Österreich" (www.fischartenatlas.de) sollen in absehbarer Zeit auf die neue WEB 2.0-Technologie umgestellt werden. Einige Vorhaben wurden in Kooperation mit brasilianischen Partnerhochschulen bereits als Pilotprojekte mit der neuen Technologie entwickelt www.atlas-peixes-ma.com). In Planung ist ferner ein Säugetieratlas von Bremen und Nordwestdeutschland www.hs-bremen.de/internet/de/studium/stg/istab/forschung/zoologie/proj/saeugeratlas/

Beitrag zum Forschungscluster "Region im Wandel" (Langfassung):
www.hs-bremen.de/internet/de/studium/stg/istab/lehrende/hbrunken/cluster_lang/

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news510266
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution148

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hochschule Bremen, Ulrich Berlin, 03.12.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Dezember 2012