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GARTEN/174: Beratung der GRÜNEN LIGA zur Begrünung von Balkonen, Höfen und Vorgärten (DER RABE RALF)


DER RABE RALF
Nr. 157 - August/September 2010
Die Berliner Umweltzeitung

Grüne Oasen in der Großstadt
Beratung der GRÜNEN LIGA zur Begrünung von Balkonen, Höfen und Vorgärten

Von Karen Thormeyer


Wem in der Stadt kein grüner Hof oder Vorgarten zur Verfügung steht kann sich auch aus seinem Balkon seine kleine und ganz private Oase schaffen. Die Vielfalt der Balkonpflanzen ist riesig und geht weit über die allseits bekannte Geranie oder Fuchsie hinaus. Zu empfehlen ist, auf dem Balkon möglichst viele einheimische Pflanzen mit ungefüllten Blüten zu pflanzen. Diese bieten Nahrung in Form von Nektar für Bienen und Schmetterlinge. Die notwendige Blumenerde stammt, so möglich, am besten aus dem eigenen Kompost oder der Gärtnerei. Erde aus dem Bau- oder Supermarkt besteht oft aus Torf, der in Mooren abgebaut wird, die dadurch unwiederbringlich zerstört werden.

Die Bepflanzung eines Balkons ist auch sehr vom Lichteinfall bestimmt. Da Pflanzen in Kübeln und Töpfen nur ein begrenzter Wurzelraum und somit auch ein verkleinerter Wasserspeicher zur Verfügung steht, haben sie besonders auf Südbalkonen einen erhöhten Wässerungsbedarf.

Auf sonnigen Balkonen kommen viele Wiesenstauden gut zurecht. So gedeihen dort Kamille, Schafgarbe, Rainfarn, Glockenblume, Wiesenglockenblume und Katzenminze. Auch viele Gräser und Küchenkräuter gedeihen gut in der vollen Sonne. Für den Kräuterkasten eignen sich mediterrane Pflanzen wie Salbei, Thymian und Basilikum und kleine Sträucher wie Rosmarin und Lavendel.

Sehr hitzeverträglich und anspruchslos, da sich in den Blättern ein Wasserspeicher befindet sind dickfleischige Pflanzen wie Fetthenne (Sedum), Hauswurz (Sempervivum) oder Echeverie (Echeveria).

Bei einem halbschattigen Balkon ist im Sommer auch mal ein längerer Wochenendausflug ohne Gießen möglich. In schattigen Ecken gedeihen Farne, Funkien und Waldmeister. An lichteren Stellen Storchschnabel (Geranium), Gundelrebe (Glechoma), viele Küchenkräuter wie Petersilie, Schnittlauch und Dill, Erdbeeren und Purpurglöckchen (Heuchera).

In großen Töpfen gedeihen auch Malven, Rittersporn, Chinaschilf, Bambus und Lilien. Selbst kleinere Gehölze wie Buddleja und Rosen blühen bei entsprechendem Platzangebot auf Balkonen sehr schön.

Auch Kletterpflanzen wie die Selbstklimmer Efeu und Wein aber auch Clematis und Geißblatt (Lonicera) gedeihen gut in großen Kübeln. Doch gibt es manchmal Abstimmungsprobleme mit den Vermietern, da manche Schäden an der Fassade befürchten. Diese Zweifel lassen sich zwar meist aus der Welt schaffen, doch trotzdem erlauben es einige Eigentümer nicht.

Wer sich eine Oase inmitten der Großstadt und auch noch direkt vor der Haustür anlegen möchte, begrünt seinen Hinterhof oder seinen Vorgarten. Jeder grüne Hinterhof in der Stadt ist jedoch nicht allein ein Stück Grünfläche, sondern auch Lebensraum für Mensch und Tier und zudem ein Ort der Kühlung. Entsiegelte und bepflanze Flächen speichern und verdunsten über Böden und Blattoberflächen eine Menge Wasser und kühlen somit das in den Sommermonaten oft so heiße Stadtklima.


Beratung zur Begrünung von Balkonen, Höfen und Vorgärten gibt die GRÜNE LIGA mit ihrem Projekt
"Berliner Hofgärten - Grüne Höfe für ein gutes Klima":
Tel.: 030/44339149 hofberatung.berlin@grueneliga.de


Bildunterschrift der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildung der Originalpublikation:
Begrünte Balkone - eine optische Bereicherung


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Quelle:
DER RABE RALF - 21. Jahrgang, Nr. 157, August/September 2010, S. 2
Herausgeber:
GRÜNE LIGA Berlin e.V. - Netzwerk ökologischer Bewegungen
Prenzlauer Allee 230, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg
Redaktion DER RABE RALF:
Tel.: 030/44 33 91-47, Fax: 030/44 33 91-33
E-mail: raberalf@grueneliga.de
Internet: www.raberalf.grueneliga-berlin.de

Erscheinen: zu Beginn gerader Monate
Abonnement: 10 Euro/halbes Jahr


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. September 2010