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GARTEN/228: Laubsauger gehen nicht nur Naturschützern auf die Nerven (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - Jena, 2. November 2012

Laubsauger gehen nicht nur Naturschützern auf die Nerven

Der NABU Thüringen rät, auf Laubsauger zu verzichten und Laubhaufen anzulegen



Laubsauger und -bläser sind eine Gefahr für viele Kleintiere und sogar für Vögel. Der NABU Thüringen rät davon ab, solche Geräte zu verwenden. Besser ist es, das Laub in bestimmten Bereichen liegen zu lassen.

Es dröhnt, scheppert, saugt und bläst - um lästiges Laub von Beeten, Rasen und Wegen zu entfernen, greifen Gartenfreude und Gemeindearbeiter immer häufiger zu Hightechgeräten. Kraftvoll und gründlich mit Luftgeschwindigkeiten von über 300 Stundenkilometer entfernen Laubsauger und Laubbläser jedes Stückchen Herbstlaub bis in die letzten Ecken. Doch der Einsatz solcher Maschinen geht nicht nur Bürgerinnen und Bürgern durch das laute Geknattere auf die Nerven sondern auch den Naturschützern.

Der NABU Thüringen warnt vor dem Einsatz solcher Maschinen. Diese Geräte entfernen nicht nur die Blätter, sie sind auch eine Gefahr für viele Kleintiere und sogar für Vögel. Laubbläser und -sauger gefährden die in Boden- und Krautschicht lebenden Kleinlebewesen. Tiere wie Regenwürmer, Spinnen, Asseln, Tausendfüßler, Springschwänze und Milben verwandeln Laub und Pflanzenreste in Humus und dienen Vögeln und anderen Tieren als Nahrung. Wer im nächsten Jahr Singvögel in seinem Garten genießen will, soll die Motorheuler in der Ecke stehen lassen, raten die Naturschützer.

Laubsauger können sogar Frösche und Molche verschlingen. Verfügen diese über eine Häckselfunktion, werden die Tiere zerstückelt und zu Mus verarbeitet. Auch für Kleinsäuger ohne Fluchtverhalten, wie Igel und ihre Jungen, sind diese modernen Geräte lebensbedrohlich. Die Nutzung als Laubbläser sieht der NABU ebenfalls als problematisch an. Da die Geräte bis in die kleinste Ecke gelangen können, sind selbst Hecken, Gartennischen und Randbepflanzungen nicht mehr sicher.

Der NABU Thüringen appelliert an Gartenbesitzer, auf derartige Hightechgeräte zu verzichten und lieber zu Besen und Rechen zu greifen oder das Laub auf Beeten und Rabatten einfach liegen zu lassen. Das Laub bildet so einen guten Dünger für den Boden und ist ein wichtiger Lebensraum für Tiere. Außerdem schützt die Laubdecke den Boden im Winter vor Frost. Für Gehölze, besonders für Stauden und Blumenzwiebeln, dient sie als natürlicher Wintermantel. Lediglich auf den Wegen sollte aus Gründen der Verkehrssicherheit das Laub gekehrt werden. Sinnvoll ist es zudem, Laub- und Reisighaufen anzulegen. Laubhaufen sind ein wichtiger Bestandteil eines naturnahen, lebendigen Gartens. Igel, die im Herbst auf der Suche nach einem Platz für den Winterschlaf sind, nutzen sie gerne als Schutz in der kalten Jahreszeit.

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Quelle:
Pressemitteilung, 02.11.2012
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. November 2012