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INITIATIVE/520: Inklusives Urban Gardening-Projekt "Bremer Gemüsewerft" (UN-Dekade Biologische Vielfalt)


UN-Dekade Biologische Vielfalt - 7. Juni 2018

Soziales Miteinander und Biodiversität in der "Bremer Gemüsewerft"
Inklusives Urban Gardening-Projekt durch UN-Dekade ausgezeichnet

Jens Deutschendorf, Staatsrat beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen, überreicht die Urkunde am Donnerstag (7. Juni 2018) im Rahmen der Tagung "Karotten vor dem Rathaus" Möglichkeiten einer 'Essbaren Stadt' in Bremen".


Bremen, 7. Juni 2018 - Seit 2014 setzt sich die Bremer Gemüsewerft für den Ausbau urbaner Landwirtschaft ein. Sie verbindet dies mit einem sozial-integrativen Engagement: Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie seelischen oder geistigen Beeinträchtigungen wird die Möglichkeit geboten, eine erwerbsanaloge Beschäftigung aufzunehmen. Damit fördert sie die Kulturpflanzenvielfalt und das Grün in der Stadt und schafft zugleich Möglichkeiten für soziale Teilhabe, Begegnung und Miteinander.

Für dieses Engagement wird die Gesellschaft für integrative Beschäftigung mbH (GiB), im Rahmen des Sonderwettbewerbs "Soziale Natur - Natur für alle" von der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Als urbane Landwirtschaft baut die Gemüsewerft an zwei städtischen Standorten in Bremen auf 6.000 m² rund 75 verschiedene Gemüse- und Obstsorten sowie Kräuter in Hochbeeten an. Auf weiteren 450 m² werden fünf verschiedene Hopfensorten kultiviert und in einem 300 m² großen ehemaligen Bunker wachsen Austernpilze. Die Erzeugnisse werden im eigenen Café genutzt oder lokal vermarktet. Bepflanzte Hochbeete werden zudem für die Nutzung auf versiegelten Flächen im Stadtkern verliehen oder verkauft.

Das Projekt trage mit Grün in der Stadt und Kulturpflanzenvielfalt in vorbildlicher Weise zur Integration von Menschen mit Behinderung bei und fördere Bürgerbegegnungen, begründet die Jury der UN-Dekade die Auszeichnung. Der Ansatz, landwirtschaftliche Produktion in der Stadt mit sozialer Teilhabe zu verbinden und urbanen Gärten ein wirtschaftlich nachhaltiges Geschäftsmodell zu demonstrieren, habe Modellcharakter.

Über die UN-Dekade Biologische Vielfalt

Mit der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020 ruft die Staatengemeinschaft die Weltöffentlichkeit auf, sich stärker für die biologische Vielfalt einzusetzen. Sie will die Bedeutung der Biodiversität für unser Leben und Wirtschaften bewusster machen und persönliches Handeln zum Schutz und Erhalt der Vielfalt der Arten, Lebensräume und Gene anstoßen. Hintergrund ist ein kontinuierlicher Rückgang an Biodiversität in fast allen Ländern der Erde.

In Deutschland werden im Rahmen der UN-Dekade Projekte und Beiträge ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung, nachhaltige Nutzung und Vermittlung der biologischen Vielfalt einsetzen. Zusätzlich zum regulären Wettbewerb zeichnet die UN-Dekade seit 2017 im Rahmen des Sonderwettbewerbs "Soziale Natur - Natur für alle" auch vorbildliche Projekte aus, die das soziale Miteinander fördern und gleichzeitig einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten.

Bewerben können sich Einzelpersonen oder -initiativen, institutionelle Projektträger wie Verbände, Stiftungen und Unternehmen sowie staatliche und nicht-staatliche Organisationen. Die Bewerbung erfolgt über die Webseite der UN-Dekade. Über die Auszeichnung entscheidet eine Fachjury.

Projektträger
Gesellschaft für integrative Beschäftigung mbH
Gröpelinger Heerstraße 226
28237 Bremen

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Quelle:
Presseinformation, 07.06.2018
UN-Dekade Biologische Vielfalt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 0228 977 34 42
E-Mail: presse(at)undekade-biologischevielfalt.de
Internet: www.undekade-biologischevielfalt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juni 2018

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