Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → FAKTEN

MEDIEN/135: Schwerpunktheft "Natur und Landschaft" - Tieflandgräben Norddeutschlands (BfN)


Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Pressemitteilung - Bonn, 6. August 2012

Schwerpunktheft "Natur und Landschaft": Tieflandgräben sichern Biodiversität

Tieflandgräben in Norddeutschland sind artenreich und zugleich wichtige Voraussetzung für Siedlung, Gewerbe und Landwirtschaft



Bonn, 06. August 2012: Das neu erschienene Schwerpunktheft der Fachzeitschrift "Natur und Landschaft" mit dem Titel "Tieflandgräben Norddeutschlands" gibt erstmals einen Überblick über die Situation der Gräben im norddeutschen Tiefland. Gräben sind in dieser Region seit Jahrhunderten fester Bestandteil der Kulturlandschaft und stellen mit bis zu 30 Kilometern Länge pro Quadratkilometer Fläche regional prägende Landschaftselemente dar. Sie sind sowohl für die örtliche Bevölkerung als auch für die Biologische Vielfalt von großer Bedeutung. Im Schwerpunktheft zu diesem Thema steht vor allem das Spannungsfeld der maschinellen Unterhaltung der Gräben und der dadurch entstehenden Probleme beim Erhalt der Biologischen Vielfalt im Fokus. "Mit einem geeigneten Grabenmanagement lassen sich in vielen Fällen Ziele des Naturschutzes umsetzen, ohne die erforderliche Entwässerung zu gefährden", sagte Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN).

Schon vor Jahrhunderten wurden mit Deichen und dichten Grabensystemen Wasserstände reguliert, was die Besiedlung und landwirtschaftliche Nutzung von Auen, Marschen und Mooren ermöglichte. Gräben im Tiefland sind deshalb für die dort lebenden Menschen von hoher Bedeutung - ebenso wie für den Naturschutz. Die enorme Grabennetzdichte führt zur intensiven Verzahnung aquatischer und terrestrischer Lebensräume. Für viele geschützte Arten liefern sie wesentliche Rückzugslebensräume mit hohem Stellenwert auf regionaler und europäischer Ebene.

Gräben müssen unterhalten werden, da die in den Gräben wachsenden Pflanzen den Wasserabfluss bremsen und so die Sedimentablagerung fördern. Grabenunterhaltung zielt darauf ab, im besiedelten und bewirtschafteten Umfeld unerwünschte Wasserstände zu vermeiden. Zugleich sichert die Unterhaltung den Graben als aquatischen Lebensraum, der sonst - der Sukzession folgend - verlanden würden. Die seit einigen Jahrzehnten überwiegend maschinell durchgeführte Unterhaltung von Gräben hat jedoch teilweise drastische negative Auswirkungen auf Flora, Fauna und Biodiversität. Neue Untersuchungen zeigten nun Lösungsansätze, die sowohl dem Interesse an der Regulierung der Wasserstände, als auch dem Naturschutz gerecht werden.

Die Artikel des Schwerpunktheftes beleuchten wasserwirtschaftliche und naturschutzfachliche Aspekte und zeigen Lösungsansätze auf, die bereits in der Praxis erprobt und von ersten Forschungsprojekten begleitet wurden. Die bisherige Bilanz ist beeindruckend - belegt aber auch, dass eine dauerhafte Sicherung der ökologischen Funktionen der Gräben weiterhin eine große Herausforderung darstellt.

Bezug:
Einzelexemplare können beim Verlag W. Kohlhammer GmbH, Zeitschriftenauslieferung, 70549 Stuttgart telefonisch 0711/78 63 - 72 80, per Fax 0711/78 63 - 84 30 oder unter www.natur-und-landschaft.de (Einzelheft) zu einem Preis von 7,60 Euro zzgl. Versandkosten bestellt werden.
Einzelartikel aus diesem Heft können gegen eine geringe Gebühr (EUR 2,95/Artikel) von der Natur-und-Landschaft-Hompage als Screen-PDF-Datei heruntergeladen werden.

*

Quelle:
BfN-Pressemitteilung, 06.08.2012
Herausgeber: Bundesamt für Naturschutz
Referat Presse/Öffentlichkeitsarbeit
Konstantinstraße 110, 53179 Bonn
Telefon: 0228/8491-4444, Fax: 0228/8491-1039
E-Mail: presse@bfn.de
Internet: www.bfn.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. August 2012