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POLITIK/984: BUND Wahlprüfsteine zur Landtagswahl in Sachsen (BUND SN)


Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Landesverband Sachsen e.V. - 26. August 2009

BUND Wahlprüfsteine zur Landtagswahl in Sachsen

Das ökologische Herz Sachsens schlägt links
Die Grünen vor der Linken und der SPD


An alle Direktkandidaten in den Wahlkreisen hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Sachsen 60 Fragen zu den Bereichen Klima, Energie, Nahrung und Verkehr gerichtet, um mehr über deren Verantwortungsbewusstsein für ein lebenswertes Sachsen zu erfahren. Diese wissenschaftliche Untersuchung wurde in enger Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz konzipiert und hat aufschlussreiche Ergebnisse auch in Hinblick auf die anstehenden Wählerentscheidungen geliefert.

Manchmal, so der Landesvorsitzende des BUND Sachsen, Hans-Udo Weiland, sind ausbleibende Antworten aussagekräftiger als ausgefüllte Fragebögen. So haben Ministerpräsident Tillich, Staatsminister Wöller und Staatsminister Kupfer als Spitzenkandidaten der CDU es ebenso wie 82,5% aller CDU-Kandidaten nicht für nötig befunden, ökologisch verantwortungsbewussten Bürgern im Freistaat Rede und Antwort zu stehen. Den BUND wundert das nicht, hätten sie sich doch zu Massentierhaltung, Agro-Gentechnik, Müllverbrennung , Kohlekraftwerken und Nutzung der Atomkraft bekennen müssen, wenn sie ehrlich sind. Auch die umweltpolitische Sprecherin der SPD, Liane Deicke, nimmt lieber medienwirksam am ersten Spatenstich für neue Straßen teil, als sich in die Niederungen von Sachproblemen zu begeben, die im Interesse der Menschen dringend gelöst werden müssen. Die bislang selbst im Wahlkampf kaum wahrnehmbare FDP hat sich mit nur 15 Prozent ihrer Kandidaten an der Umfrage beteiligt, von den Parteigrößen Zastrow, Herbst. Morlock und Günther (umwelt-politischer Sprecher) auch hier keine Spur.

Anders sieht es bei den Grünen/Bündnis 90 aus. Mit einer Beteiligung von 75% ihrer Landtagskandidaten erreichen sie auch inhaltlich den Spitzenplatz Nr. 1 und machen deutlich, dass sie in Sachsen den Wandel von der reinen Friedensbewegung hin zum ökologischen Gewissen des Freistaates erfolgreich auf den Weg gebracht haben. Im Gegensatz dazu erklimmen die CDU und ihr liebster potentieller Koalitionspartner FDP in ihren ökologischen Positionen mit Mühe die Plätze 10 und 11 am Tabellenende. Im Fußballjargon würde man sagen, beide sind hochgradig abstiegsgefährdet. Die Linken etablieren sich mit einer Beteiligungsquote von 41% auf Platz 5 noch vor der SPD mit rund 52% Fragebogenrücklauf als zweitwichtigste ökosoziale Kraft in Sachsen, wenn auch die Spannbreite in der Umweltorientierung bei dieser Partei am größten ist. Die zahlenmäßig meisten ökologischen Blindgänger sind allerdings bei der CDU zu finden.

Auffällig ist die ökosoziale Orientierung vieler kleiner Parteien, die keine Chance haben, ihre Einstellungen zu Problemen unserer Zeit in reale Politik umzusetzen. Damit gehen den Parteien, die im Land im Sinne einer lebenswerten Umwelt etwas bewirken wollen, wichtige Stimmen verloren. Stimmen, die entscheidend sein können, wenn es um den grundlegenden Wandel in der sächsischen Politik hin zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen, der Artenvielfalt und der menschlichen Gesundheit geht.

Anlage: Ergebnisse Wahlprüfsteine Landtagswahl 2009 BUND Sachsen e.V.


BUND Sachsen e.V.

Landtagswahl 2009 - Wahlprüfsteine
Positive Antworten in Prozent

Partei
Energie
Nahrung
Verkehr
Note
Rang
Bündnis 90/Grüne
Tierschutzpartei
HWS
SVP
Die Linke
SPD
Freie Sachsen
FP Deutschland
PBC
FDP
CDU
BüSo
85,2
80,7
35,0
45,7
59,5
53,1
55,5
32,1
22,1
35,7
26,4
0,0
88,2
86,3
85,8
76,7
58,1
61,1
54,7
81,3
58,3
26,5
19,0
21,7
65,9
51,3
71,7
41,7
56,4
47,0
35,3
43,8
8,3
10,0
16,5
30,0
1-
2+
2-
2-
3+
3+
3+
3+
4+
4
4-
5+
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12

*


Quelle:
Presseinformation, 26.08.2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND LV Sachsen
Henriettenstraße 5, 09112 Chemnitz
Tel.: 0371/30 14 77, Fax: 0371/30 14 78
E-Mail: bund.sachsen@bund.net
Internet: www.bund-sachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. August 2009