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TIPS/221: Herbstzeit - Zeit zum Einigeln (Rhein-Sieg-Kreis)


Rhein-Sieg-Kreis - Pressemitteilung von Montag, 24. September 2012

Herbstzeit: Zeit zum Einigeln

Das Amt für Natur- und Landschaftsschutz des Rhein-Sieg-Kreises gibt Tipps zum Artenschutz



Rhein-Sieg-Kreis (ps) - Bei Artenschutz geht es nicht immer um den Regenwald und exotische Tiere. Denn Artenschutz fängt schon vor der Haustür an. Fast die Hälfte der ca. 76.000 Tier- und Pflanzenarten in Deutschland sind in ihrem Bestand gefährdet - unter ihnen auch der Igel. Im Herbst und Winter braucht der Igel besonderen Schutz. Der Rhein-Sieg-Kreis möchte Maßnahmen beschreiben, die jeder umsetzen kann, um dem Igel diesen Schutz zu bieten.

Für Igel naht jetzt die Zeit des Winterschlafs. Anfang Oktober verschwinden die Männchen, es folgen die Weibchen, zum Schluss begeben sich die Jüngsten in das Versteck für die Überwinterung. Die stacheligen Gesellen gehören zu den ursprünglichsten Säugetieren - den Insektenfressern - und sind mit den Spitzmäusen verwandt. Ihre Nahrung besteht aus Würmern, Schnecken, Asseln, Raupen, Käfern und anderen Insekten. Der Nahrungsmangel zur kalten Jahreszeit ist der Auslöser für den Winterschlaf.

Igel stehen unter strengem Artenschutz. Überwiegend leben sie in unseren Gärten und Wäldern, aber leider findet man sie auch immer wieder auf Straßen. Die Hauptfeinde sind heutzutage kaum mehr Tiere wie Eulen, Marder oder Füchse, sondern die Menschen, die durch Insektizide, Monokulturen, Besiedlung und Straßen die Lebensräume der Igel einschränken.

Die Artenschutztipps des Amts für Natur- und Landschaftsschutz des Rhein-Sieg-Kreises helfen, die Art des Igels zu schützen: Igelgärten sollten offen gestaltet sein, das heißt, in Zäunen oder Mauern sollten Schlupflöcher für die Igel angelegt sein. Empfehlenswert ist ferner eine reich strukturierte Bepflanzung (Wiese, Wildhecke, heimische Gehölze und Wildkräuter).

Sind Holzhaufen im Garten angelegt, sollten diese ausreichend Hohlräume für ein Versteck und die Überwinterung der Igel besitzen. Auch Laub- und Reisighaufen können über Winter im Garten liegen gelassen werden, sie bieten Schutz für Kleintiere - nicht nur für Igel. Teiche, sofern vorhanden, sollten flache Ufer haben und anderweitige Wasserbecken mit Ausstiegshilfen versehen sein. Das verhindert, dass Igel und andere hineingefallene Tiere ertrinken. Kellerschächte, Gruben und ähnliches sollten in diesem Zusammenhang abdeckt und gelegentlich auf hineingefallene Igel kontrolliert werden.

Reisighaufen sollten in keinem Fall abgebrannt werden. Bei Aufräumungs- und Rodungsarbeiten wie beispielsweise beim Mähen oder Umgraben des Komposts im Herbst und Winter sollte man aus Rücksicht auf die schlafenden "Mitbewohner" äußerste Vorsicht walten lassen.

Nähere Auskünfte zum Thema Igel erteilen gerne die Fachleute am Umwelttelefon des Rhein-Sieg-Kreises unter der Rufnummer: 02241/13-22 00.

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Quelle:
Pressemitteilung von Montag, 24. September 2012
Rhein-Sieg-Kreis
Pressestelle
Tel. (02241) 13 - 2966 / -2967 / -2219
E-Mail: pressestelle@rhein-sieg-kreis.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. September 2012