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VERBAND/534: Gute Vorsätze? Die "Top Ten" für die Natur (NABU HB)


NABU Landesverband Bremen - 29. Dezember 2014

Gute Vorsätze? Die "Top Ten" für die Natur



(Bremen, den 29.12.14) Welche guten Vorsätze soll man noch fassen, wenn die letzte Zigarette kaum erinnerbar, der abendliche Rotwein dagegen unverzichtbar und der Sixpack schier unerreichbar geworden sind? Statt krampfhaft sich selbst zu optimieren, kann das Engagement für die Natur eine sinnstiftende und denkbar einfach umzusetzende Alternative sein. "Oft sind es die kleinen Dinge im Alltag, die für sich genommen wenig bewirken", erklärt NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann, "aber in der Summe aller Bürger haben sie enorme Auswirkungen." Der NABU gibt Tipps in seiner Top Ten der guten Vorsätze.

Von Mehrweg und Handynutzung

So sei es ein Leichtes, als Vorsatz Nummer 1 Getränke künftig nur noch in Mehrwegflaschen zu kaufen. Jährlich ließen sich damit Milliarden Flaschen und Getränkekartons einsparen. "Pfand alleine genügt nicht", stellt der NABU fest. Dosen und Pfandflaschen beim Discounter würden zwar gesammelt, aber energieaufwändig geschreddert und eingeschmolzen. Echte Mehrwegflaschen verbrauchen dagegen viel weniger Energie und Ressourcen.

Von Nisthilfen und neuen Dachziegeln

Vorsatz Nummer 2 für den passionierten Naturfreund sei der Bau eines Nistkastens oder Insektenhotels. "Alternativ kann man diese auch kaufen und aufhängen. Der Vorsatz sollte sein, jede Menge Brutplätze für alle Gattungen zu schaffen", regt Sönke Hofmann an.

Ebenfalls einfach umzusetzen ist Tipp Nummer 3: "Nutzen Sie Ihr Handy doch einfach etwas länger und geben Sie es dann ins Recycling". Der NABU sammelt alte Handys und bekommt so Spenden für Europas größtes Renaturierungsprojekt an der Havel.

Im eigenen Garten sollte ein Eckchen für Schmetterlinge eingerichtet werden. "Das kann man mit einer Schmetterlingswiese oder noch simpler mit Brennesseln, die man stehen lässt erreichen." Die ungeliebte Pflanze sei die wichtigste Nahrungspflanze für Raupen, weiß der gelernte Förster Hofmann.

Im eigenen Garten kann auch Vorsatz Nummer 5 umgesetzt werden: Eine alte Obstsorte zu retten. "Hunderte spannender und an unser Klima angepasster Sorten kämpfen ums Überleben, jeder neu gepflanzte Baum hilft."

Das Große und Ganze schützt Tipp 6: Unsere Ernährung ist für rund 40 Prozent des Klimawandels verantwortlich. Auch hier lassen sich leicht gute Effekte erzielen. "Es muss ja nicht gleich veganes Körnerfutter sein, aber wer strikt aus der Region und konsequent saisonal kauft, kann hier seinen ökologischen Rucksack um mehr als die Hälfte erleichtern", betont der NABU.

Klimaentlastung bringe auch eine Haussanierung, oft werde jedoch der Wert unserer Häuser als Lebensraum verkannt, weiß Hofmann aus der NABU-Beratung. "Deshalb ist unser Vorschlag Nummer 7 für einen Guten Vorsatz, spezielle Dachziegel für Fledermäuse oder Spatzen nachzurüsten." Wer diese Ziegel gleich bei einer anstehenden Sanierung mitbedenkt, fahre zudem deutlich günstiger.

Von Flugreisen und Kreuzfahrten mit Sondermüll

Auch die Urlaubsreise ist dem NABU einen Tipp wert: "Flugzeuge verbrauchen sehr viel Energie und Kreuzfahrtschiffe fahren mit Sondermüll als Brennstoff." Unter ökologischen Gesichtspunkten seien Flugreisen nur ein bis zwei Mal pro Jahrzehnt vertretbar. Entspannung im Urlaub sollte auch für die Umwelt gelten dürfen. "Es gibt tolle Ziele in der Region und wer auf das Auto verzichtet und mit Bahn und Rad verreist, schont Natur und Nerven."

Von Engagement und vom Sinn des Lebens

Die letzten beiden Empfehlungen für gute Vorsätze haben nichts mit Verzicht oder Aktivitäten im Privaten zu tun. "Den NABU gibt es seit bald 116 Jahren und dennoch sind wir unverzichtbar als Anwalt für die Natur", betont Sönke Hofmann, der selbst mehr als die Hälfte seines Lebens Mitglied in dem Verein ist. "Deshalb brauchen wir Unterstützer, je mehr, umso gewichtiger wird unser Wort bei Entscheidungen." Deshalb sollte der Gute Vorsatz Nummer 9 sein, einem Umweltverband beizutreten.

"Der absolut wichtigste Vorsatz für 2015 muss das Engagement für die Gesellschaft sein", findet Hofmann, "wir brauchen Menschen, die ein Stück Verantwortung übernehmen, die ein Projekt begleiten und in die Hand nehmen." Ob im Naturschutz oder im Sozialen, für Kinder oder Hilfsbedürftige, die Möglichkeiten des Engagements seien vielfältig. "Der Sinn des Lebens kann nicht sein, vor dem Fernseher ein paar Chips zu knabbern. Auf Leute, wir zählen auf Euch auch in 2015!"

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Quelle:
Pressemitteilung, 29.12.2014
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland
Landesverband & Stadtverband Bremen e. V.
Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen
Tel.: 0421/33 98 77 2, Fax: 0421/33 65 99 12
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Dezember 2014


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