Bund Naturschutz in Bayern e.V. - München, 5. März 2015
Erfolgreicher Einsatz für Natur- und Umweltschutz in Unterfranken
BUND Naturschutz stellt "Grüne Bilanz 2014" und Schwerpunkte für 2015 in Unterfranken vor
Bayerns größter Natur- und Umweltschutzverband zieht für 2014 eine insgesamt sehr positive Bilanz seiner Aktivitäten in den neun Kreis- und 92 Ortsgruppen Unterfrankens.
"Der BUND Naturschutz hat im Jahr 2014 in und aus Unterfranken kräftigen Rückenwind bei seinem Einsatz zur Erhaltung wertvoller Kultur- und Erholungslandschaften erhalten. Dabei ist der Widerstand in der Bevölkerung gegen unnötige Stromautobahnen und gegen die noch immer drohende "Mainfrankenautobahn" (B 26n) ebenso gewachsen wie das Interesse an Möglichkeiten zum Energiesparen und zur alternativen Energieerzeugung im privaten Bereich", so das Resümee des BUND Naturschutz-Landesvorsitzenden Hubert Weiger für Unterfranken.
"Auch unsere Präsenz vor Ort konnten wir weiter vergrößern, so dass wir auch beim Kampf gegen den anhaltenden Flächenverbrauch gut aufgestellt sind und unsere Aktiven bei vielen Eingriffsplanungen vor Ort in überzeugender Weise für naturschonendere Alternativen werben können", so Sebastian Schönauer, der stellvertretende Landesvorsitzende des BN.
Die für den BN 2015 erfreulichsten Erfolge in Unterfranken:
"Die Bereitschaft, sich vor Ort für die Erhaltung einer intakten
Umwelt und die Sicherung einer lebenswerten Zukunft gerade auch für
künftige Generationen zu engagieren, ist ungebrochen. So dürfen wir
uns mit unseren Kreisgruppen Schweinfurt, Main-Spessart, Miltenberg,
Aschaffenburg und Würzburg über einen beträchtlichen Mitgliederzuwachs
freuen, aber auch darüber, dass vom BN in Lohr eine neue Jugendgruppe
gegründet werden konnte.
Mit fast 24 000 Mitgliedern & Förderern sind wir in Unterfranken vor
Ort so gut vertreten wie noch nie.
Wir sehen darin auch eine positive Resonanz der Bevölkerung auf das
breit gefächerte und überzeugende Engagement unserer Kreis- und
Ortsgruppen" unterstreicht Helmut Schultheiß als Regionalreferent.
Im Mittelpunkt steht dabei unter dem Motto "Köpfchen statt Kohle" die Informations- und Motivationsarbeit, um Bürgerinnen und Bürgern die zahlreichen Möglichkeiten zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz im Alltag zu verdeutlichen. Gleichzeitig muss aber den berechtigten Belangen des Arten-, Biotop- und Landschaftsschutzes beim weiterhin erforderlichen Ausbau der erneuerbaren Energien verstärkt Rechnung getragen werden.
Dies gilt insbesondere für den Flächenverbrauch u.a. durch Bau- & Gewerbegebiete, die ökologisch wertvolle Bereiche bedrohen - z.B. in der Stadt Aschaffenburg, wo ein 27 ha großer Streuobstwiesenkomplex im Obernauer Mainbogen trotz seines hohen Artenreichtums und ohne Rücksicht auf seine einzigartige Naherholungsqualität einem Baugebiet geopfert werden soll. "Auf der negativen Seite unserer Bilanz müssen aber auch die geplante Ortsumfahrung Pflaumheim (u.a. Gefährdung des Steinkauzes), der noch immer durch Verfüllung bedrohte Steinbruch bei Dettelbach (Bio- & Geotop!) und die in Unterfranken gestartete Initiative zum bayernweiten Ausbau des ländlichen Kernwegenetzes aufgeführt werden, betont Richard Mergner, der Landesbeauftragte des BN.
Auch 2014 hat sich der BN vor Ort zusammen mit heimatliebenden BürgerInnen gegen naturzerstörerische Eingriffsprojekte engagiert und mit Erfolg Zeichen für eine Trendwende gesetzt.
Beispiele dafür:
In Tauberrettersheim sind die Planungen für eine Seniorenresidenz , zu
deren Gunsten der Kreistag ein Landschaftsschutzgebiet verkleinert
hatte, nach über 10 jährigem Einsatz unserer Kreisgruppe Würzburg
endgültig ad acta gelegt worden Der Einsatz unserer Orts- und
Kreisgruppe für die Erhaltung des einzigartigen Hohlweges am Ortsrand
von Marktbreit konnte durch ein qualifiziertes Pflege- &
Entwicklungskonzept zusätzlich untermauert werden - sogar der Stadtrat
stimmte diesem Konzept zu!
Der aktive Artenschutz begann wieder im Frühjahr mit Amphibienaktionen in fast allen Landkreisen und endete im Spätherbst mit Biotoppflegeeinsätzen auf den "Naturparadiesen" des BN.
Alle BN-Kreisgruppen in Unterfranken aber auch viele Ortsgruppen haben mit großem Einsatz zur Erhaltung unserer Kulturlandschaft beigetragen. In vielen tausend ehrenamtlichen Arbeitsstunden wurden Schilfflächen und Halbtrockenrasen gemäht, Hecken und (Obst-)Bäume gepflanzt, Streuobstwiesen und Gewässer gepflegt.
Zentraler Schwerpunkt ihrer Arbeit war im vergangenen Jahr bei vielen Kreis- und Ortsgruppen der Klimaschutz und dabei v. a. die detaillierte Information der Bevölkerung über die vielfältigen Möglichkeiten für jede/n VerbraucherIn im Alltag aktiv zur Energieeinsparung und zum Ressourcenschutz beizutragen.
Durch eine breite Palette ebenso phantasievoller wie attraktiver Informations - & Umweltbildungsangebote haben die unterfränkischen Kreis- und Ortsgruppen auch 2014 erfolgreich Sympathiewerbung für den Natur- und Umweltschutz betrieben und dadurch zahlreiche MitbürgerInnen zu umweltschonendem Verhalten im Alltag motiviert.
Dass der BN vor Ort längst in der Mitte der Gesellschaft steht, zeigen nicht nur die Beteiligten unserer Kreis- und Ortsgruppen bei Festen und Veranstaltungen in bzw. mit Gemeinden
Unterfranken ist v. a. aufgrund des weiter anhaltenden Flächenverbrauches und zahlreicher umwelt- und heimatzerstörerischer Planungen noch weit von einer nachhaltigen und umweltschonenden Entwicklung entfernt.
Gefordert sieht sich der BN im Jahr 2015 deshalb erneut im Einsatz für gezielten Flächenschutz und flächensparende Alternativkonzepte, aber auch für gezielte Klimaschutzmaßnahmen auf allen Ebenen. Dabei will der BN auch dazu beitragen, dass die unverzichtbare Energiewende v. a. im privaten Bereich nicht als asketische Pflichtübung, sondern als Herausforderung und als Chance zu einem neuen Lebensstil verstanden wird.
Schwerpunkte unserer Naturschutzarbeit in Unterfranken werden auch 2015 der Einsatz für einen Buchen-Nationalpark im Steigerwald, die Unterstützung des Widerstandes gegen die noch immer geplante "Mainfrankenautobahn" (B 26n) und vor Ort der Kampf gegen den unsinnigen Flächenverbrauch sein, ebenso aber auch die Umweltbildung mit motivierenden Angeboten und einzigartigen Naturerlebnissen für Jung und Alt.
Diese Schwerpunkte sollen wieder durch lokale Projekte in den Kreis- und Ortsgruppen ergänzt werden.
Im Jahr 2015 versteht sich der BUND Naturschutz mehr denn je als "Grünes Gewissen" Unterfrankens, dessen Mitgliedern der Einsatz für eine lebens- und liebenswerte Heimat nicht nur Verpflichtung ist, sondern auch in Zukunft ein echtes Herzensanliegen sein wird.
Gez.
Helmut Schultheiß, Regionalreferent Unterfranken
*
Quelle:
Presseinformation, 05.03.2015
Herausgeber:
Bund Naturschutz in Bayern e.V.
Landesgeschäftsstelle
Dr.-Johann-Maier-Str. 4, 93049 Regensburg
Tel. 0 941/ 2 97 20-0, Fax 0 941/ 2 97 20-30
E-Mail: info@bund-naturschutz.de
Internet: www.bund-naturschutz.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 7. März 2015
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang