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VERKEHR/887: Bahnchef Grube bereitet Land auf Übernahme von S 21-Mehrkosten vor (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 23. November 2011

Bahnchef Grube bereitet Land auf Übernahme von S 21-Mehrkosten vor

BUND: Langsam kriecht die Katze aus dem Sack - Am 27.11. Stuttgart 21 die Rote Karte zeigen


Am heutigen Mittwoch hat Bahnchef Rüdiger Grube in Medieninterviews mitgeteilt, dass sich das Land an möglichen Mehrkosten von Stuttgart 21 beteiligen müsse. Ansonsten mache sich das Land schadenersatzpflichtig. Dies hätten zwei Rechtsgutachten ergeben. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, bewertet dies als unverhohlene Drohung und fordert die Bevölkerung auf, mit einem "JA zum Ausstieg aus den Finanzierungsverträgen" am kommenden Sonntag dem Kostenspuk und den Erpressungsversuchen der Bahn ein Ende zu bereiten.

Stuttgart. "Langsam kriecht die Katze aus dem Sack. Scheibchenweise wird die Landesregierung und die Bevölkerung von der Bahn darauf vorbereitet, dass Stuttgart 21 die vereinbarte Kostenobergrenze von 4,5 Milliarden Euro sprengen wird und das Land erhebliche Mehrkosten übernehmen muss", kommentiert die BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender die heutigen Interview-Äußerungen von Bahnchef Rüdiger Grube. Es sei ein absolut unwürdiges Schauspiel, was sich die Bahn im Vorfeld der Volksabstimmung leiste. "Wer sich - wie bisher immer wieder beteuert - sicher ist, dass die Kostenkalkulationen hundertprozentig sicher sind, muss nicht mit Rechtsgutachten winken und mit weiteren Schadenersatzforderungen für den angeblich undenkbaren Fall drohen", betont Dahlbender. Bahnchef Grube belege mit seinen Äußerungen, dass Stuttgart 21 kostenmäßig alles andere als in trockenen Tüchern sei. Und er mache unmissverständlich klar, wer bei Stuttgart 21 Koch und wer Kellner ist - wobei der Kellner die Mahlzeit auch noch bezahlen dürfe.

Die Öffentlichkeit werde zunehmend für dumm verkauft, wenn es um die Baukosten für Stuttgart 21 geht. "Wir rufen die Bürgerinnen und Bürger auf, diesem Spuk ein Ende zu bereiten, sich am Volksentscheid am kommenden Sonntag zu beteiligen und mit einem JA zum Ausstieg aus den Finanzierungsverträgen der Bahn die rote Karte zu zeigen", so Dahlbender.


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Quelle:
Presseinformation, 23.11.2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
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Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. November 2011