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ATOM/1038: Zur NRW-Regierungsbildung - Atomanlagen zwischen Rhein & Weser stillegen - sofort! (BBU)


Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"
Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG)

Pressemitteilung, 21. Juni 2010

Atomkraftgegner zu Regierungsbildung in NRW: Atomanlagen zwischen Rhein und Weser stilllegen - sofort!


(21.06.10) Im Vorfeld der am morgigen Dienstag beginnenden NRW-Koalitionsverhandlung zwischen SPD und Bündnis 90 / Die Grünen fordern mehrere Initiativen und Verbände der Anti-Atomkraft-Bewegung mit Nachdruck klare Entscheidungen zum Atomausstieg: "Die nuklearen Schlüsselanlagen in Nordrhein-Westfalen müssen stillgelegt werden, und das lieber heute als morgen!" Am gestrigen Sonntag hatten zudem erneut Anti-Atomkraft-Initiativen mit einem Sonntagsspaziergang am Ahauser Atommüll-Lager für den sofortigen Atomausstieg und gegen die geplanten Atommülltransporte nach Ahaus demonstriert.


Atomenergienutzung ist hochgefährlich

"Die Atomenergienutzung ist hochgefährlich und für den anfallenden Atommüll gibt es weltweit keine sicheren Endlager. Die anvisierte neue rot-grüne Regierung in NRW muss die Gefahren der Atomenergienutzung ernst nehmen und im Interesse der Bevölkerung den Atomausstieg in NRW voran treiben", so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. Eickhoff weiter: "Gerade in NRW befinden sich Betriebe und Unternehmen, die für die gesamte Atomindustrie in der Bundesrepublik relevant sind. Von den Parteien, die im April in Ahaus für den sofortigen Atomausstieg demonstriert haben, erwarten wir jetzt konkrete Schritte!"

Die Anti-Atomkraft-Initiativen fordern, dass bei den Koalitionsgesprächen das Thema "Atomausstieg in NRW" breiten Raum einnimmt. Wichtig ist, dass ernsthafter Richtung Atomausstieg gearbeitet wird, als in der Zeit von 2000 - 2005. Damals wurde noch kurz vor dem Regierungswechsel 2005 unter "Rot-Grün" der Ausbau der Gronauer Urananreicherungsanlage genehmigt.


Kein weiterer Atommüll nach Ahaus

Udo Buchholz, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz, betont: "In Düsseldorf muss endlich geregelt werden, wie die Stilllegung der nuklearen Schlüssel-Anlagen in NRW vollzogen werden soll. Die Urananreicherungsanlage in Gronau muss ebenso stillgelegt werden, wie die Anlagen zur Atommüll-Verarbeitung in Duisburg und Krefeld. Und auch im Atomforschungszentrum Jülich muss der atomare Spuk endgültig beendet werden, für neue Reaktoren darf nicht mehr geforscht werden. In das Ahauser Atommüll-Lager darf kein weiterer Atommüll eingelagert werden und generell müssen alle Atomtransporte in bzw. durch NRW gestoppt werden."

Willi Hesters vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen erklärt: "Die nächste NRW-Landesregierung und der NRW-Landtag müssen zur Kenntnis nehmen, dass laut Umfragen 65% der Menschen in NRW den Atomausstieg wollen. Und Ausstieg heißt Stilllegung - aus Gründen der Sicherheit sofort."

Die Initiativen werden die Bemühungen zur Bildung einer Regierung in NRW kritisch begleiten. In diesem Zusammenhang betonen die Anti- Atomkraft-Initiativen ebenfalls, dass der Bau neuer Kohlekraftwerke ein falscher energiepolitischer Weg wäre. Daher fordern sie einen massiven Schwenk in der NRW-Politik in Richtung der erneuerbaren Energiequellen.

Menschenfreundliche Stromnetze

Ein weiteres Anliegen: Auch der Ausbau der Stromnetze sollte so menschenfreundlich wie umweltschonend vollzogen werden. Felix Ruwe, der Sprecher der BI-Ahaus, erwartet eine Weichenstellung in die richtige Richtung: "Es dürfen keine oberirdischen Hochspannungsleitungen durch Wohn- bzw. Naturschutzgebiete genehmigt werden. Mit der Hochspannungs-Gleichspannungs-Übertragung (HGÜ) steht eine erprobte Technologie zur Verfügung, die in einem so dicht besiedelten Land wie NRW unbedingt eingesetzt werden muss".

Am 3. Juli veranstalten die Anti-Atomkraft-Initiativen in Duisburg-Wanheim in umittelbarer Nähe der dortigen Atommüllkonditionierungsanlage ein landesweites Anti-Atom-Treffen, um über die weitere Arbeit zu beraten und konkrete Aktionsvorschläge zu erarbeiten.

Weitere Infos:
www.aku-gronau.de, www.keincastornachahaus.de,
www.bbu-online.de, www.sofa-ms.de,
www.urantransport.de, www.duisburg-atomfrei.de.
Telefonische Auskünfte: 02562-23125 (Udo Buchholz)


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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 21.06.2010
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juni 2010