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AKTION/087: Polizeieinsatz in Lützerath - Menschenleben akut gefährdet (Alle Dörfer bleiben)


Alle Dörfer bleiben
Pressemitteilung - 12.01.2023

Polizeieinsatz in Lützerath: Menschenleben akut gefährdet


Erkelenz/Lützerath. Im Rahmen des Großeinsatzes der Polizei zur Räumung Lützeraths kommt es seit Tagen zu Polizeigewalt gegenüber der Klimabewegung. Zivilgesellschaftliche Akteur*innen wie das lokale Bündnis Alle Dörfer bleiben und Fridays for Future kritisieren die mangelhafte Kommunikation von Seiten und innerhalb der Polizei scharf. Absprachen würden gebrochen und Menschenleben gefährdet.

"Es wirkt, als solle die Räumung um jeden Preis und so schnell wie möglich durchgesetzt werden. Um die Geschwindigkeit zu erhöhen verstößt die Polizei immer wieder gegen vereinbarte Absprachen, setzt sich über geltende Sicherheitsregeln hinweg und gefährdet massiv Menschenleben. Wenn das so weiter geht, ist es nur noch eine Frage der Zeit bis es Schwerverletzte oder Tote gibt." so David Dresen, Pressesprecher der lokalen Bürgerinitiative Alle Dörfer bleiben aus dem Nachbarort Kuckum. "Wir appellieren in aller Dringlichkeit an Innenminister Herbert Reul, den Einsatz sofort zu unterbrechen, um für eine Deeskalation der Polizei zu sorgen. Recht und Gesetz gelten insbesondere für Vertreter des sogenannten Rechtsstaats."

Das Dorf Lützerath wird seit Monaten von der Klimabewegung besetzt, um die Abgrabung weiterer 280 Millionen Tonnen Kohle am Tagebau Garzweiler zu verhindern. Seit Beginn der Räumung mehren sich die Berichte über unverhältnismäßige Gewalt der dort eingesetzten Polizei, die Behinderung von Journalist*innen und die Ausweisung von Sanitäter*innen. So seien auch Zugänge blockiert und Bäume in direkter Nähe zu protestierenden Personen gefällt worden, wodurch für die Beteiligten eine immense Gefährdung entsteht.

"In Lützerath verteidigen wir die 1,5-Grad-Grenze. Wird die Kohle darunter abgebaut, bricht Deutschland mit dem Pariser Klimaabkommen. Dem von hunderten Wissenschaftler*innen gestützten Protest wird in Lützerath gerade ein Polizeiaufgebot aus 14 Bundesländern entgegengestellt, das mit Gewalt gegen die Klimabewegung vorgeht. Dabei widersprechen sich die Aussagen und tatsächlichen Handlungen der Einsatzkräfte vehement. Es ist maßlos unverantwortlich, für das politisch gewollte Bild einer schnellen Räumung die Protestierenden zu gefährden." sagt Darya Sotoodeh von Fridays for Future.

Während sich heute bereits prominente Gesichter wie Louisa Dellert und Bjarne Meisel an den Protesten vor Ort beteiligen, ruft am kommenden Samstag, den 14.1. ein breites Bündnis zu einer großen Demonstration nahe Lützerath auf.

Webpage zur Demo:
https://www.alle-doerfer-bleiben.de/demo/

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Quelle:
Alle Dörfer bleiben
Pressemitteilung, 12.01.2023
E-Mail: info@alle-doerfer-bleiben.de
Internet: https://www.alle-doerfer-bleiben.de

veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 13. Januar 2023

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