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BUCH/292: Schattenseiten einer exportorientierten Green Economy (FUE Rundbrief)


Forum Umwelt & Entwicklung - Rundbrief 3/2012

»Öko-Exportweltmeister«: Den Titel nur geklaut?

Ökologische, ökonomische und soziale Schattenseiten einer exportorientierten Green Economy



Während des Rio+20-Gipfels im Juni 2012 in Brasilien, machte der Begriff der »Green Economy« Karriere. Auch hier geht es zuallererst um die Verbreitung »grüner« Technologien. Nicht zuletzt in der deutschen Umweltpolitik ist die ökologische Innovation im technischen Bereich das zentrale Element. Investitionen in grüne Technologien werden nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch und sozial positive Wirkungen zugeschrieben. Angetrieben von solcherlei Legitimation setzen mehr und mehr Länder auf den Export von grünen Technologien und Umweltschutzgütern. Vorreiter ist die Bundesrepublik Deutschland. Diese Studie von Chris Methmann, herausgegeben von PowerShift und dem Forum Umwelt und Entwicklung will Gefahren aufzeigen, die entstehen, wenn der Ausbau einer Green Economy in erster Linie als Teil einer wachstums- und weltmarktorientierten Außenwirtschaftsstrategie betrieben wird. Der Öko-Exportweltmeister wirft dann nämlich lange Schatten in allen drei Bereichen - ökologisch, ökonomisch und sozial.

Im ersten Kapitel geht es um die ökologischen Gefahren: Allein auf ein Wachstum der Exporte von Umweltgütern zu setzen, untergräbt die Ziele anspruchsvoller Umweltschutzpolitik, weil es die Grenzen des Wachstums nicht berücksichtigt. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit ökonomischen Schattenseiten. Den Schwerpunkt dieser Studie bilden schließlich die handelspolitischen Aspekte, die Fragen der globalen Gerechtigkeit aufwerfen. Das dritte Kapitel zeigt, dass sich unter dem Schlagwort grüne Technologien höchst umwelt-unfreundliche Exportinteressen formieren. Der Handel mit »Umweltgütern und - dienstleistungen« im Rahmen der WTO ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie der Export von grünen Technologien zum Greenwashing einlädt. Kapitel vier beschreibt, wie Unternehmen und Regierungen aus den Industriestaaten versuchen, ihre Vormachtstellung in grünen Branchen durch geistige Eigentumsrechte zu zementieren. Mit der politisch gewollten Schieflage zwischen Nord und Süd im Handel mit Umweltschutzgütern befasst sich auch Kapitel sechs.

Bezug:
Forum Umwelt und Entwicklung
Web: www.forumue.de/projekte/klimaundhandel
Email: info@forumue.de


Das Forum Umwelt & Entwicklung wurde 1992 nach der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung gegründet und koordiniert die Aktivitäten der deutschen NRO in internationalen Politikprozessen zu nachhaltiger Entwicklung. Rechtsträger ist der Deutsche Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände (DNR) e.V.

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Quelle:
Forum Umwelt & Entwicklung - Rundbrief 3/2012, S. 38
Herausgeber: Projektstelle Umwelt & Entwicklung
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. November 2012