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CHEMIE/242: Schöne bunte Plastikwelt - Plastic Planet, Film von Werner Boote (ROBIN WOOD-Magazin)


ROBIN WOOD-Magazin Nr. 104/1.2010
Zeitschrift für Umweltschutz und Ökologie

Plastic Planet

Ein Film von Werner Boote


Plastik ist praktisch. Plastik ist praktisch überall: In unseren Wohnungen, an unseren Arbeitsplätzen, in Garagen und auf dem Sportplatz, in unseren Körpern, in der Natur, sogar abseits der Zivilisation in Wüsten und Weltmeeren. Im Laufe des letzten Jahrhunderts haben Kunststoffe einen unvergleichlichen Siegeszug durch unser alltägliches Leben hinter sich. Das hängt vor allem mit den vielen offensichtlichen Vorteilen zusammen, die die Verwendung von Kunststoff haben kann. Viel weniger offensichtlich sind die Gefahren, die von dem Wunderstoff ausgehen.

Werner Boote zeigt in seinem Dokumentarfilm die Allgegenwärtigkeit von Plastik und seine destruktive Wirkung auf unseren Planeten. Der Regisseur, dessen Großvater ein Pionier der Plastikindustrie war, stellt Fragen, die uns alle angehen: Welches sind die von einer Industrie mit einem Jahresumsatz von 800 Milliarden Euro wohlweislich verschwiegenen Schattenseiten des Wundermaterials? Schadet Plastik unserer Gesundheit und Fortpflanzungsfähigkeit? Wer ist verantwortlich für die Müllberge in Wüsten und Ozeanen? Wer gewinnt dabei? Und wer verliert? Er führt vor Augen, wie sehr wir uns von Plastik abhängig gemacht haben und deckt dabei erstaunliche Fakten und unglaubliche Zusammenhänge auf.

Seine Recherchereise führt um die ganze Welt: Plastikproduzenten in China - kein einziger der 43 bedeutenden europäischen Plastikhersteller war zu Gespräch und Filmaufnahmen bereit - werden ebenso besucht wie ForscherInnen in England und den USA. Diese könnten noch viel mehr über den Zusammenhang von Plastikrückständen und dem Rückgang der Fertilität herausfinden, wenn irgendjemand bereit wäre, finanzielle Mittel für die Forschung bereitzustellen. Dass es Gegenden in den Ozeanen gibt, in denen das Verhältnis von Plankton zu Plastik 1:60 ist, erlebt Werner Boote bei einer Fahrt auf einem Forschungsschiff. Von Margot Wallström, die die europäische Chemikaliengesetzgebung REACH auf den Weg gebracht hat, erfährt er, dass in den vergangenen 10 Jahren eine Risikobewertung von nur 11 Schadstoffen durchgeführt wurde. 11 von 100.000, die geprüft werden müssten. Viele weitere eindrucksvolle Beispiele, wissenschaftliche Interviews und interessante Begegnungen fügen sich in "Plastic Planet" zu einem bunten, kurzweiligen Kaleidoskop, das dem Zuschauer schockierende Tatsachen offenbart und - hoffentlich aufrüttelt. Unbedingt ansehen!

Plastic Planet Dokumentarfilm
Prädikat: Besonders wertvoll
Österreich, Deutschland 2009
94 Minuten
Buch und Regie: Werner Boote
Kinostart: 25. Februar 2010

Die Webseite des Films bietet zahlreiche lesenswerte Hintergrundinfos und Material für den Unterricht www.plastic-planet.at


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Quelle:
ROBIN WOOD-Magazin Nr. 104/1.2010, S. 13
Zeitschrift für Umweltschutz und Ökologie
Verlag: ROBIN WOOD-Magazin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Februar 2010