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CHEMIE/252: Gefährliche Produkte - Chemikalien sind größtes Risiko (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände

EU-Koordination - 19.04.2010

Gefährliche Produkte - Chemikalien sind größtes Risiko


Das europäische Schnellwarnsystem für gefährliche Produkte (RAPEX) hat es ans Licht gebracht: Jedes vierte Produkt, der bei RAPEX im letzten Jahr gemeldeten Güter, wurde aufgrund zu hoher Chemikalienbelastung als Gefahr für die KonsumentInnen eingestuft.

Damit nahm der Anteil, der aufgrund von gefährlichen Chemikalien gemeldeten Produkte um fünf Prozent gegenüber 2008 zu. Dieser Anstieg ist laut dem Jahresbericht des europäischen Schnellwarnsystems auf das Verbot von Dimethylfumarat (DMF) Anfang 2009 zurückzuführen. DMF wird vor allem in Lederprodukten, als Gegenmittel zu Schimmel verwendet, kann jedoch bei Hautkontakt starke allergische Reaktionen auslösen. Im Verlauf des letzten Jahres wurden mithilfe von RAPEX eine Reihe von Produkten, die mit DMF belastet waren vom europäischen Markt genommen.

2009 wurden fast 2000 gefährliche Produkte bei RAPEX gemeldet. Über die Hälfte der Warnungen betrafen Spielzeuge, an zweiter und dritter Stelle standen Bekleidung und Kraftfahrzeuge. Der Großteil der unsicheren Produkte wurde, genau wie 2008, in China gefertigt. Eine Vereinbarung über bessere Zusammenarbeit zwischen der zuständigen Generaldirektion Gesundheit und Verbraucher und der chinesischen Behörde für Produktsicherheit wurde Ende 2008 erneuert. RAPEX wurde 2004 gegründet und zielt darauf ab, Informationen über gefährliche Produkte (außer Lebensmittel) schnell in der Europäischen Union zu verbreiten. [at]

Jahresbericht 2009 [1]
Informationen der Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz SANCO [2]

[1] http://ec.europa.eu/consumers/safety/rapex/docs/2009_rapex_report_en.pdf
[2] http://ec.europa.eu/consumers/safety/rapex/index_en.htm


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Quelle:
Newsletter zur EU-Umweltpolitik
Nr. 16/10, 22.04.2010
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination, 19.04.2010
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. April 2010