Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination - 16.07.2009
Energieversorgung: Nabucco-Pipeline beschlossen
Nach jahrelangem Streit über die Aufteilung der acht Milliarden Euro Investitionskosten haben vier EU-Staaten mit der Türkei Mitte Juli in Ankara eine Regierungsvereinbarung zum Bau der Nabucco-Pipeline getroffen. Das Gas soll von Zentralasien über die Türkei durch eine 3300 Kilometer lange Pipeline nach Wien transportiert werden. Mit von der Partie war auch EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso, der von der "Versinnbildlichung der strategischen Beziehungen der EU zur Türkei" sprach. Die Pipeline soll ab 2014 etwa zehn Prozent des europäischen Gasbedarfs aus Zentralasien abdecken.
Umweltschützer kritisieren vor allem die langfristige Festlegung auf das klimaschädliche Gas für die Energieversorgung: "In den nächsten Jahren wird Strom aus Sonnenenergie deutlich billiger sein als jener aus Erdgas. Mit dem Nabucco-Vertrag verpflichten sich die EU-Staaten jedoch auf Jahrzehnte, Erdgas von den Förderländern im kaspischen Raum zu beziehen," kommentierte Greenpeace-Energieexperte Jurrien Westerhof. [mv]
Weitere Informationen
http://www.greenpeace.at/news_klima_090713.html
Index: Klima, Energie
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Quelle:
Newsletter zur EU-Umweltpolitik
Nr. 26/09, 16.07.2009
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination, 16.07.2009
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Juli 2009