Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → INDUSTRIE

ENERGIE/1475: Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz fordert weiter ein Fracking-Verbot (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 31. Juli 2013

Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz fordert weiter ein Fracking-Verbot

Ausbau von Speichertechniken für erneuerbare Energien verstärken



(Bonn, Berlin, 31.7.2013) Im heutigen Radiogespräch mit Katherina Reiche, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, und Miriam Ahrens, Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung, hat Oliver Kalusch vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) das Verbot von Fracking gefordert. In der Sendung Länderzeit des Deutschlandfunks führte er zur Begründung u.a. die Gefährdung des Trinkwassers durch die unkontrollierte Rissbildung in Folge von Fracking an.

Die Technik Hydraulic Fracturing, kurz Fracking, wird zur Gewinnung von Gas aus unkonventionellen Lagerstätten mittels Rissbildung eingesetzt. Nicht nur die im Detail unbekannte Zusammensetzung der Frackflüssigkeit mit vielen gefährlichen Stoffen, die zur Erzeugung der Risse mit Hochdruck in den Untergrund gepumpt wird, gibt Anlass zur Besorgnis. Die wieder hochgepumpte Mischung aus benutzter Frackingflüssigkeit und Lagerstättenwasser ist z. T. zusätzlich radioaktiv. Es gibt keine umweltverträgliche Entsorgung dieses "Flow Back". Die zurzeit übliche unkontrollierte Verpressung des Abwassers in ein Erdloch gefährdet zusätzlich das Grundwasser.

"Das mit Fracking geförderte Gas reicht für die nächsten 13 Jahre. Das Grundwasser sollte aber dauerhaft für unsere Nachkommen intakt bleiben", argumentiert Oliver Kalusch, Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand des BBU und führt weiter aus: "Konsequent ist es daher, die Hochrisikotechnologie Fracking zu verbieten."

Katherina Reiche sicherte in dem Gespräch zu, einen Freibrief für Fracking werde es auch nach der nächsten Bundestagswahl nicht geben. Ein Verbot von Fracking wollte sie aber in dem Gespräch nicht unterstützen. Dies ist aber die einzige Möglichkeit, das Grundwasser dauerhaft zu schützen.

Einig waren sich alle drei Diskutanten, dass Speichertechniken für Strom aus Windenergie verstärkt ausgebaut werden müssen. Ein gutes Beispiel sei die Technik "Power to Gas", mit deren Hilfe Strom aus Windkraftanlagen in Wasserstoff umgewandelt wird. Der Wasserstoff kann anschließend in bestehende Gasleitungen eingespeist werden.

"Um die Klimakatastrophe zu verhindern und den Ausstieg aus der kohlenstoffbasierten Energieerzeugung zu realisieren, sind der Ausbau von Projekten wie "Power to Gas" stärker zu unterstützen", resümiert Oliver Kalusch abschließend.

Hier kann die Sendung nachgehört werden:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2013/07/31/dlf_20130731_1010_ce44de92.mp3

*

Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 31.07.2013
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. August 2013