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EUROPA/475: Biokraftstoffreform lässt auf sich warten (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzverbände e.V.
EU-Koordination

EU-News - Dienstag, 11. November 2014 / Klima & Energie

Biokraftstoffreform lässt auf sich warten



Das Europäische Parlament hat die Abstimmung über das umstrittene Gesetz zu indirekten Landnutzungsänderungen (ILUC), die bei der Produktion von Biokraftstoffen entstehen, auf Februar 2015 verschoben. Grund dafür ist die bisher noch fehlende Ratsposition zum Gesetzentwurf, berichtet der Umweltnachrichtendienst ENDS.

Die erste Lesung schlossen Rat und Parlament zwar schon im Sommer ab (s. Umweltnews vom 19. Juni 2014), jedoch konnte es noch zu keiner Einigung kommen. Der Rat forderte ein Sieben-Prozent-Limit für Biokraftstoffe der ersten Generation, die zu dem EU-Ziel von zehn Prozent erneuerbaren Kraftstoffen gezählt werden können, während das EU-Parlament ein Limit von sechs Prozent forderte. Im Rat hat sich jedoch bereits eine Sperrminorität gegen die sieben Prozent ausgesprochen und angekündigt, keine strengere Regelung zu unterstützen.

Der Gesetzesvorschlag wird den Verbrauch von Biokraftstoffen stark einschränken und legt einen besonderen Fokus auf die Förderung von Biokraftstoffen der zweiten und dritten Generation.

Indirekte Landnutzungsänderungen entstehen durch die vom Biokraftstoffanbau verursachte Verdrängung von Nahrungspflanzen auf andere Anbauflächen. Die dafür notwendige Umwandlung natürlicher Lebensräume in Ackerland verursacht zusätzliche COissionen. [lr]


EP-Übersicht zum Gesetzgebungsprozess
http://www.europarl.europa.eu/oeil/popups/ficheprocedure.do?reference=2012/0288%28COD%29&l=en#tab-0

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Quelle:
EU-News, 11.11.2014
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. November 2014